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Kriechmayr-Doppel oder: Wenn wir zu spät kommen, bestraft uns die Geschichte

Hätte nicht der Pistenschmeichler Kriechmayr seinen olympischen Frust mit dem finalen Weltcup-Doppelpack Abfahrt und nun Super G ausgetrieben, dann hätte Rotweißrot am Courchevel-Ziel neben den Olympiaschanzen sozusagen Tristesse begrüßt. Ein zehnter Platz von Tamara Tippler („In Schönheit gestorben!“) und ein 12. Rang des wieder übermotivierten und darob fehlerhaften Triple-Olympiasiegers Matthias Mayer (dicht gefolgt von der einzigen jungen Hoffnung Raphael Haaser) waren das höchste der Gefühle. Und wer von Courchevel ein Stückerl weiter in den Südwesten an die spanische Grenze in die alpine Enklave Andorra zum Europacupfinale blickt, der muss ob der Resultate mit der Stirne runzeln.

Ja, wo sind die Zeiten, da wir Österreicher auf der zweiten Ski-Ebene mit der Konkurrenz auf den Pisten sozusagen Schlitten gefahren sind – in breiter Front und nicht nur mit dem einen oder anderen, schon Weltcup-erprobten Sternchen? Und wie hat´s bisher ausgeschaut in Soldeu in den ersten beiden technischen Bewerben der Männer (Damen-Abfahrt noch nicht gefahren wegen Schlechtwetters)? Ein Podest-Platz (3.) des schon mehrmals im Weltcup eingesetzten Tirolers Joshua Sturm im Slalom, ein 6. Platz für den Vorarlberger Zwischenbrugger im Riesenslalom. Und wer ist den unsrigen Jungstars  im EC-Finale um die Ohren gefahren? Im Slalom mit dem Norwegen -Sieger Stehen Olsen, dem neuen Kristoffersen, Braaten oder Voss-Solevang, auch der Spanier Joaquim „Quim“ Salarich!

Der belgische Salzburger Maes, Spaniens Slalomartist Salarich, Andorras RTL-

Spezialist Joan Verdu, jetzt fix im Weltcup.

Und wer hat im Riesenslalom aus seiner Sicht endlich seine Klasse ausgespielt und siegreich aufgetrumpft? Sam Maes, der echte Belgier, aber in Zell am See aufgewachsen und Mitglied eines Global-Teams des Trainers Epstein! Und als Dritter, der damit die Disziplinen-Wertung gewann, bestätigte der andorranische Lokalmatador Joan Verdu seine Top-10-Plätze bei Olympia und im Weltcup! Diese breitere Streuung, wie man früher zur Diversifikation gesagt hätte, muss ja wie Honig für die FIS mit ihrem neuen, weltoffenen, revolutionären Projekten zugänglichen Präsidenten Johan Eliasch sein, dem als Nicht-Mehr-Head-CEO, aber Immer-Noch-Firmenbesitzer angesichts einer Markterweiterung das Herz im Leibe lachen muss. Wir Österreicher aus dem Land der Alpenkönige und Touristenfreunde sollten uns hingegen mit schonungslosen Analysen und beinharten Konsequenzen beeilen, damit wir zu alter Stärke auf breiter Front zurückfinden. Wie uns die Politik lehrt, so bestraft die Geschichte den, der zu spät kommt. Auch im Skisport!

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