Ballsport

Laute Präsidenten im Clinch mit ÖOC-Führung sollten angesichts eigener Defizite eher leisetreten

Am Montag kommt´s in Wien zur Hauptversammlung des Österreichischen Olympischen Comites (ÖOC), die von der Opposition jedoch nicht akzeptiert wird. Da ich die Hauptdarsteller der mittlerweile eher verfeindeten denn rivalisierenden Gruppen seit Jahren oder gar Jahrzehnten bestens kenne, ist mir auch bewusst, worum es tatsächlich in der Sache geht. Man muss weder Freund noch Gefolgsmann der ÖOC-Führung sein, deren Führungsanspruch von den Revoluzzern bestritten wird, da – Pandemie-Verlängerung hin oder her – die Amtsperiode längst abgelaufen wäre, alles also, was die entscheiden, nicht mehr rechtskräftig sein könnte.

Abgesehen davon, dass hier Rechtsmeinungen aufeinanderprallen, so möchte ich in aller Bescheidenheit erinnern, dass Covid19 wegen auch die Olympischen Sommerspiele in Tokio um ein ganzes Jahr verschon wurden, was so nebenbei von keiner Seite juristisch beanstandet wurde. Wie gesagt, auch meine Wenigkeit hat nicht immer oder manchmal gar nicht die Ansichten oder Entscheidungen des von Präsident Karl Stoss, dessen Vorstand (mit ÖSV-Chef i. R., Peter Schröcksnadel) und Generalsekretär Peter Mennel geführten olympischen Vereins geteilt, das möchte ich vorausschicken.

Aber diese größtenteils als Bürgerliche punzierte, wenn nicht diffamierte, nichtsdestotrotz aber weitgehend unabhängige und vor allem dank Topverbindungen wirtschaftlich bestens aufgestellte Führungsriege ist mir um Eckhäuser lieber als vermeintlich autonome Personen, die sich aber bei näherer An- und Durchsicht der Daten und Fakten als verlängerte Arme oder gar Erfüllungsgehilfen der Sportpolitik(er) entpuppen. Einige der Fachverbands-Präsidenten, die sich besonders laut zu Wort gemeldet und dank Unwissenheit mancher mit der Materie kaum vertrauten Medienkollegen offene Ohren und spitze Kommentare gefunden haben, sollten besser leisetreten.

Die Kühnheit, wenn nicht Chuzpe, muss man einmal haben, sich wie der im „Aufstand der Sportzwerge“ federführende Schwimmpräsident mit in verschiedenster Form fremden Sportfedern zu schmücken, während sich die Rahmenbedingungen für Leistungsschwimmer in seiner knapp siebenjährigen Amtszeit verschlimmert haben, mehr Hallenbäder geschlossen als neue Trainingsbahnen bereitgestellt wurden. Dass mit bezahlter Hilfe seine Wahl zum 7. Vizepräsidenten des Europaverbandes (LEN) auf der Verbands-Homepage als toller Erfolg bejubelt wurde, bringt dem heimischen Schwimmsport so gut wie nichts, da wir ja nicht einmal in der Lage wären, uns für größere Wettkämpfe zu bewerben, geschweige denn sie zu bekommen. Sogar die Meisterschaften der synchron-Nixen mussten zwangsweise in Bratislava ausgetragen werden…

Und nicht viel anders verhält es sich mit dem Basketballpräsidenten, der weder etwas mit dem Aufstieg des 2,15m großen Jakob Pöltl aus Wien-Mariahilf zum NBA-Millionär zu tun hat noch abseits der 3×3-Mickey-Mouse-Szene eine Qualifikation für Olympia, WM oder EM vorweisen kann. Sie alle stecken auch mit den Dachverbandsbossen und den ministeriellen Politprofis unter einer Decke, woraus sich zumindest für mich der logische Schluss ergibt, dass sich die bisher noch unterrepräsentierte Politik die Majorität im ÖOC sichern will. Und das, so lehrt es die Erfahrung, gelingt immerzu am besten, wenn man mit Hilfe von nicht wirklich eingeweihten oder aber mit manch einem Top-Sportfunktionär verfeindeten Medium den Gegner anschwärzt statt vor der eigenen Tür zu kehren, wo meist wenige zudem exportierte, importierte oder zum Wohnsitzwechsel gezwungene Ausnahmesportler: Innen den Mist verstellen, der gebaut wurde/wird…

Man merkt die Absicht und ist nicht nur verstimmt, sondern wünscht sich, dass mit offenen Karten gespielt wird. Im Gegensatz zu einigen Revoluzzern, die wie gesagt besonders laute Opposition betreiben, kann man dem ÖOC bei einigen Schwächen, die es immer und überall gibt, eine höchst positive sportliche wie ökonomische Bilanz nicht absprechen, das har ja die Medaillenflut unter ÖOC-Patronanz bei den European Games in Polen spektakulär bestätigt. Es steht jedenfalls so gut da, dass es etwa Vorzeige-Schwimmer: Innen weit effizienter unterstützt als deren Verband, der es trotz toller Medaillen- und Finalausnahmen nicht einmal geschafft hat, potente Sponsoren an Land zu ziehen.

Dafür werden die Liebkinder seines Tiroler-Vizepräsidenten, des olympischen Doppelversagers 1988 (Seoul), in einem Ausmaß verhätschelt, dass man nur den Kopf schütteln kann. Die einst nette Lena Opatril hat ja zuletzt in Rom bewiesen, was sie alles drauf hat mit Platz 45 über 200m Kraul (etwa 8 Sekunden über Weltrekord) in einen nur an der Spitze starken Teilnehmerfeld. Kommentar überflüssig. Wenn solche Nepotismus-Förderer einen autonomen Verein wie das ÖOC reformieren wollen, dann lachen dazu ja die Hühner!

Damit verweise ich nochmals auf den untenstehenden King-Lear-Spruch (Königsdrama Shakespeare)

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