LIVE MIT JOE METZGER

Merk´s Dominic: Unglaubliche Schanzen-Eva definiert sich dem Schicksal zum Trotz über Erfolge!

Anders als viele meinen, gehöre ich nicht zu Kritikastern, die um der Kritik willen kritisieren. Aber wo gehobelt wird. Dort fliegen auch Späne. Und wo es Fehlleistungen gibt, dann dürfen sie nicht durch Fehlinterpretationen geschönt werden – wie etwa die jüngste Aussage unseres Ex-Tennis-Superstars Dominic Thiem, der allen Ernstes ohne Widerspruch in einem Schöne-Nasenlöcher-Interview verraten hat, dass er sich künftig nicht mehr über Ergebnisse definieren möchte. Oder kurzum, sich eher als Sport-Esoteriker denn Tennisprofi mit Killerinstinkt versteht, wenn ich das richtig verstanden habe.

Sei´s drum. Schwamm drüber. Auch über die Handverletzung, um die seit fast zwei Jahren mehr Tamtam gemacht wird als ganz andere Verletzungen, die Vorzeige-Sportprofis nicht nur aus seiner Branche überwunden haben, man denke nur an den unglaublichen Kunstadlerhüften-Murray. Ich möchte mich aber, indem ich wieder einmal meinen imaginären Borsalino ziehe, vor einer Sportlerin verbeugen, die dem Tod nicht nur einmal von der Schaufel gesprungen ist, die Höllenqualen durchgemacht hat, und sich als Nummer zwei der Welt im siebenten Himmel wähnt. Die Rede ist von Eva Pinkelnig, der Skispringerin aus Vorarlberg, die zum Auftakt der Nordischen Ski-WM in Planica nach zwei zweiten WM-Team- und Mixed-Team-Silbermedaillen jetzt die erste  Einzelsilberne ihrer bemerkenswerten Karriere eroberte. Un d nach einem finalen Traumsprung haben nur zwei Pünktchen gefehlt, um sogar noch …

Lassen wir lieber solche Spekulationen beiseite, um uns lieber auf die rundum vielleicht einzigartige Adler-Eva zu konzentrieren. Das Mäderls aus einer sportlichen Familie war nämlich die längste Zeit nur ein Springinkerln, das alle möglichen Sportarten betrieb, vom alpinen Skilauf über Fußball bis zum Klettern, ehe sie der Kindheitstraum von einem 100m-Sprung auf die Schanzen trieb, wo sie als späte Quereinsteigerin sowohl fatale Abstürze als auch fantastische Höhenflüge über- und erlebte. Kaum hatte sie weit jenseits der 20 mit dem Skispringen begonnen, landete sie mit einem Schädel-Hirn-Trauma nicht nur im Spital, sondern musste Aug, Ohr und Gedächtnis wieder zu schärfen lernen, was ihr aber so gut gelang, dass sein sich im Weltcup etablieren und bei der von Skandalen begleiteten Seefeld-WM zweimal auf dem Podest landen konnte.

Seefeld, ein Schicksalsort, der ihr 2020 fast das Leben gekostet hätte. Eben dort erlitt Pinkelnig bei einem Trainingssturz einen Milzriss. Dass die Uni-Klinik in Innsbruck mit Topspezialisten und damit eine gelungene Not-OP so nahe lagen, hat Eva wahrscheinlich das Leben gerettet. Und ihren Glauben und ihr Gottvertrauen noch so gestärkt, dass sie noch stärker, noch besser, aber demütiger diesen Schicksalsschlag überwand. Im Weltcup stand sie vor allem heuer so oft wie nie zuvor ganz oben auf dem Podest, auf das sie inzwischen schon 30mal steigen durfte. Nicht als Gipfelstürmern im Klettern sondern als eine Schanzen-Himmelstümerin, die höchsten Respekt verdient. Sie hat es im siegreichen Duell mit Schicksalsschlägen geschafft, sich über Siege und Medaillen als Topsportlerin zu definieren. Thiem ins Stammbuch!

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen