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Monte Carlo. Nach Start-Crash folgte Rennprozession mit Ferrari-Happy End

Welch ein Grand Prix von Monte Carlo! In mehrfacher Hinsicht! Da gab´s einmal den spektakulären Start-Crash, der nur Blechsalat und teuren Schrott hinterließ, bei dem aber kein Pilot zu Schaden kam, halt einen Neustart des prestigeträchtigsten Rennens des Jahres nach sich zog. Beim zweiten Anlauf blieb alles beim Alten, was die Startaufstellung betrifft – und das vom Anfang bis zum Happy End für den einheimischen Lokalmatador Charles Leclerc als ersten Ferrari-Sieger seit sieben mageren Jahren (2017, Vettel). Zweimal war der gebürtige Monegasse EHER davor aus der Pole-Position gestartet, zweimal war er ajf der Strecke geblieben, ehe er zur Freude des fürstlichen Gratulanten Albert dem Heimrennen-Fluch ebenso den Auspuff zeigte wie dem ersten Verfolger Piastri, dem 23jährigen Kometen aus Down Under, der Carlos Sainz auf Distanz hielt.

Und was war wieder oder doch nicht los mit dem vermeintlich unschlagbaren Tripleweltmeister wie zweimaligen Monaco-Sieger Max Verstappen, der inzwischen samt seinem eher gelblichen denn roten Bullen ins Stottern geraten ist. Sechster im Qualifying, Sechster auch im Rennen, in dem er rundenlang hinter George Russell im Mercedes hinterherfuhr, ohne ein einziges Mal ein Überholmanöver starten zu können, was ja im Kurvenlabyrinth des Fürstentums bekanntlich besonders schwer bis unmöglich ist, wenn es sich um gleichschnelle Boliden handelt. Wenn der frustrierte, nicht mehr (über)fliegende, aber in der WM immer noch führende Holländer post festum meinte, er hätte sich vor lauter Fadesse einen Polster gewünscht, dann sagt das nicht nur seiner plötzlich fehlenden Konkurrenzfähigkeit wegen einiges, wenn nicht vieles aus.

Wär´s nicht Monaco oder Monte Carlo, der Rummelplatz der Schönen und de (Super) Reichen an der Riviera, der Tummelplatz der Film-, Sport-, Society- und Snobiety-Gesellschaft, also die Aura des weltweiten Unikats und der Hauch des märchenhaften Royalen als Kulisse und Inventar, die eintönige Rennprozession nach dem atemberaubenden Startunfall hat sicher keinen vom Sessel gehoben oder aus dem Hocker gerissen.

Die einzige Würze, so finde ich, ist die doch ebenso überraschende wie schnelle Wende, die sich seit kurzem in der Formel 1 vollzieht, wenn nicht vollzogen hat. Kaum hat es bei den Bullen im Gebälk zu krachen begonnen, schon ist auch die Überlegenheit flöten. Was immer die (Hinter) Gründe sein mögen – es ist buchstäblich im Formel-1-Tempo so rasant geschehen, dass auch der oft und gerne zitierte Max-Faktor ganz schnell keiner mehr ist.

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