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Nach der ersten, gelösten Hausaufgabe gegen Aseri warten auf ÖFB-Team ganz andere Reifeprüfungen

Wer sich Rechte kauft, hat auch das gute Recht, sich selbst möglichst gut zu verkaufen. Was das 4:1 des ÖFB-Teams zum Auftakt der EM-Qualifikation in Linz gegen Aserbeidschan betrifft, hat das auch der sonst so ausgezeichnete Bullen-Sender Servus-TV mit seinem „Anchorman“ getan.  Der frühere ORF-Sportreporter und aktuell vielleicht nicht mehr ganz so begeisterte Thiem-Doku-Filmer präsentierte uns mit den heutzutage aussagekräftigeren denn ehedem spielerisch herausragenden Ex-Legionären und aktiven Experten Florian Klein und Sebastian Prödl als neuesten, quasi letzten „Schrei“ eine Zeugnisverteilung! Jawohl eine subjektive Beurteilung nach Noten jedes einzelnen Teamspielers, ganz so, als hätte es so etwas bei (Tages)Zeitungen und anderen Formaten nie zuvor gegeben! Für Servus-TV allerdings war´s eine Premiere, die halt nur einmal stattfindet.

Und wo so viel (Glanz)-Lichter wie vor allem beim und durch den Doppelpack-Sabitzer, den Manchester-United-Joker als Bayern-Leihgabe, dort waren die Schattenseiten kaum der Rede wert. Da waren auch Ex-Kicker hellauf begeistert, wie schnell und gut die Rangnick-Truppe auf den Gegentreffer zum 3:1 reagiert hätte mit dem vierten Tor zum Endstand, der summa summarum ohne Beckmesserei natürlich ein guter Einstand zum Beginn war und ist, zumindest rechnerisch. Was dieser Sieg, diese drei Punkte und hoffentlich auch die nächsten drei im Heimspiel gegen Estland wirklich wert sind, das werden erst die Duelle mit Belgien, aber auch den von den Roten Teufeln (mit Triplepack Lukaku) besiegten Schweden zeigen.

Keine Frage, die Österreicher übten auch ohne ihre Legionärsstars Alaba und Arnautovic großen Druck aus, aber war trotz Pflichtübung und Bringschuld etwas anderes zu erwarten, wenn die Nr. 34 im Fifa-Ranking gegen die Nr. 121 der Welt antritt, noch dazu daheim? Dann und wann haben die vom Italiener Di Biasi betreuten Aseri zwar Teams wie Slowakei schon ein Bein gestellt, aber andererseits auch gegen einen Fußballzwerg wie Luxemburg mit 1:3 verloren, was so viel nicht um ist zu unserem Ergebnis von Linz.

So wichtig Pflichtsiege, so nötig, um die Tordifferenz aufzupolieren, so wichtig auch, um etwaige Selbstzweifel zu zerstreuen, so wichtig wird´s für unser Team und den vor Zuversicht strotzenden Teamchef Ralf Rangnick sein, das 4:1 richtig einzuordnen. Wenn wir schon bei Noten und Zeugnisverteilung sind, dann hat Österreich vorerst nicht mehr hinter sich gebracht als eine erste, eher leichte Hausaufgabe im wahrsten Sinn des Wortes, für die man ohne Jubel, Trubel, Heiterkeit ein Gut geben kann, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Aber wie das so ist mit Schulaufgaben, werden sie im Verlauf der Zeit immer schwerer, bis die Reifeprüfungen warten. Da müssen und können wir nur hoffen, dass sie mit dieser breit aufgestellten Truppe zu lösen sind statt leise wieder einmal Servus zu sagen, gell …  

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