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Nachruf auf Edi Finger, ewiger Junior und doch zeitlose mediale Größe

Was, der Edi ist g storben? Nein, ich kann´s kaum glauben, dass das wahr sein soll! Ich hab´ ihn noch vor mir – nein, nicht am Bildschirm, wo er bei Wolfgang Fellners Oe24-TV sozusagen die launig-flott-saloppe „Morgenpost“ im Dialog mit einer feschen jungen Moderatorin, was sonst, erledigte. Nein, wir saßen in „Rudi´s Beisl“ auf der Wiedner Hauptstraße, der Edi hob das Glas, einen „G´spritzten“, und dazu auch das Wort über, eh klar, die Grünen, denn Edi Finger jun., geborener Kärntner wie der legendäre „I-wer-narrisch“-Vater Edi Finger sen., war ein Rapidler durch und durch. Die fehlenden Titel und noch viel mehr mangelnde Perspektiven der Hütteldorfer lösten beim in die Jahre gekommenen medialen ORF-Radio-Schwergewicht i. R. stets Emotionen aus.

Jahrelang ein gefragtes Kult-Duo bei (Sport-)Veranstaltungen: Edi & Adi.

Ja, der Edi konnte sich in Rage reden und echauffieren, aber im Handumdrehen auch wieder einen blöden Witz auspacken und dazu herzhaft und noch lauter lachen als andere. Er hat vom Herrn Papa händereibend viel gelernt und profitiert, aber man muss Edi, dem Junior, dem er Zeit seines Lebens treu blieb, auch zugutehalten, dass er seinen eigenen Weg gefunden und zur Größe seiner selbst geworden war, wie immer man sie auch sah. Mit dem jetzigen Radio-Sport-Capo Niederkorn wuchsen „Edi & Adi“ zu einem Kult-Duo, das bis zu seiner Trennung als Hit auf vielen Events gehandelt wurde. Hochzeiten, Freundschaften, Trennungen, auch sie bestimmten das Leben von Edi, der sich vor allem beim Fußball und beim Skilauf wie daheim und in seinem Element fühlte, weil er es wie einst sein Vater bestens verstand, Herz oder Schmerz, Euphorie oder Tristesse, auf seine Zuhörer zu übertragen – und dazu, wenn möglich, zum Drüberstreuen auch noch auf gut wienerisch ein „Schmähbankerl“ zu reißen.

Man hat dem Edi viel und nicht immer Gutes vorgeworfen oder nachgesagt, aber Vieles würde seiner nicht gerecht, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Es ist zwar schon fast 20 Jahre her, aber Edi hat damals für die Moderation einer Make-A-Wish-Charity-Auktion (meiner Frau Judit) keinen lumpigen Heller, Pardon: Cent verlangt, diese aber mit Lust, List und Laune so gut gestaltet, dass binnen zwei Stunden mehr als 10.000 Euro in der Kassa klingelten. Ja, dass sein Herz für den Sport schlug, für den Fußball, für Rapid und für einen wie Hans, den Cordoba-Krankl, im Besonderen, aber auch für die Granden des Skilaufs von Schranz bis Maier, von der Annemarie bis zum Klammer Franzi, das gehörte zu den großen Stärken des Edi Finger jr. Ich kann´s kaum fassen, dass es so plötzlich zu schlagen aufgehört hat. Mit ihm hat die mediale Szene wieder eines der Originale verloren. Ein Wiener Original, auch wenn´s in Klagenfurt geboren wurde. Adieu Edi…

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