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Nachruf auf meinen jungen Kollegen Peter Frauneder, den “Krone”-Sportchef

Die Nachricht traf mich heute früh völlig unvorbereitet. Sie schlug wie ein Blitz ein – so wie vor etwas mehr als zwei Monaten beim Tod von Ronnie Leitgeb. Nie und nimmer hätte ich gedacht oder erwartet, dass es meinen lieben Kollegen Peter Frauneder, den umtriebigen, „Krone“-Sportchef, in so jungen Jahren treffen würde. Jetzt ist er nicht mehr unter uns, nach kurzer, schwerer Krankheit erst 54jährig verstorben. Ja, der Frauni, den ich schon kennengelernt hab´, als seine Journalisten-Karriere noch in Kinderschuhen steckte.

Aber einer, der sich noch wie in guten alten Sportreportertagen am Prinzip orientierte, dass man sich an den Schmied und nicht den Schmiedl wenden müsse. Einer, der sich noch am langen Zügel unseres Branchen-Grandseigneurs Michael Kuhn, seines Zeichens höchstdekorierter Professor, Sportchef und Chefredakteur der „Krone“, entwickeln und zu einer kommenden Größe des Berufs heranreifen durfte. Er war alles, nur kein Kind von Traurigkeit, auch kein Bürohengst, obschon ihm die 2016 zugeteilte Chefposition viel Zeit von und für seine direkten Kontakte zu Sport und Sport-Größen, mehr noch: vielen Ikonen, geraubt hatte.

Nichtsdestotrotz blieb er immer dicht dran an den Granden vor allem im Skizirkus, wo er vor 20 Jahren die Agenden des Krone-Originals Karl „Charly“ Pointner übernommen und wie sein Vorgänger zu einem, verzeihen Sie mir den Ausdruck, gern gesehenen „Inventar“ des Weltcups auch bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen geworden war. Man kann´s nachlesen in seinem erst im Herbst 2021 veröffentlichten Buch “Sportidole: Hautnah”. Seine niedergeschriebenen Erinnerungen aus 30 Jahren Sportreporterleben sind jetzt zu Erinnerungen an einen Sportjournalisten geworden, der den Beruf mit Leib und Seele, Haut und Haar geliebt hat. 

Im Skisport, beim Fußball und in der Formel 1 fühlte sich “Frauni” wie zu Hause und oft in seinem Element, auch und vor allem dann, wenn er den Schmäh des Urwieners aus Oberlaa rennen lassen konnte. Was den Fußball betrifft, so war Freund Peter nicht nur als Journalist, als Reporter und als Kolumnist involviert – sein Herz schlug dabei besonders hoch für seinen Sohn, der von Klein auf eine Profilaufbahn ins Auge gefasst hat. Jetzt muss der Teenager versuchen, im Alleingang ohne Solo zu zweit seinem Vater den großen persönlichen Wunschtraum zu erfüllen, den der Herr Papa nicht mehr hat erleben dürfen – als Kicker zu einer auch anerkannten Größe zu werden. Mir bleibt nur zu schreiben: Peter, junger Freund und verlässlicher Kollege, ruhe in Frieden…

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