Skifahren

Neo-FIS-Boss im Visier der Kritik und Ex-ÖSV-Sportchef auf der Hirscher-Pirsch

Den letzten, olympischen Winter haben wir gerade erst hinter uns gebracht, aber der nächste wirft schon seine Schatten voraus. Was er alles bringt, das hat sich zum einen schon entschieden, was den ÖSV betrifft, und wird sich dann gegen Monatsende erst entscheiden, wenn es um die noch ungewisse Zukunft des gerade erst bestellten FIS-Präsidenten geht, an dem sich die Geister früherer Freunde scheiden. Die Frage, die mitten im Frühling die Welt der großen wie kleinen Skinationen beschäftigt, lautet demnach so: Hat sich der nicht mehr CEO, aber immer noch Head-Besitzer Johan Eliasch bei einigen oder gar allzu vielen Schüssen aus der Hüfte gar selbst so schwer getroffen, dass ihn eine Mehrheit, kaum dass er vor einem Jahr gewählt wurde, als ungeliebtes Intermezzo schon wieder entsorgen will? Wie man hört oder allenfalls sogar lesen konnte, wird in Telefon- und Videokonferenzen schon um Gunst oder Missgunst gebuhlt oder getadelt. Wie es ausgeht, wird man in drei Wochen wissen und erfahren …

Hierzulande hingegen sind die wichtigsten Entscheidungen schon getroffen und auch die Weichen in die nähere Zukunft schon gestellt worden, wobei sich die Frage einer Prioritäten-Liste stellt. Wenn´s um Rang und Namen geht, stand natürlich die Wahl von Präsidentin Roswitha Stadlober als erster Frau an der ÖSV-Spitze mit männlicher Flanke (Scherer, Ortlieb, Mandl, Stecher, Ehemann Alois, frisch zum Langlaufchef bestellt) an oberster Stelle. Wenn´s um zumindest so wichtige Ämter, wenn nicht noch wichtigere Posten geht, dann hat beim Skiverband ein Kommen und Gehen geherrscht wie seit Jahren, nein: Jahrzehnten nicht. Im Jahr eins nach Schröcksnadel, der im fernen Kanada als FIS-Vize grollt und Ex-Freund Eliasch zürnt, blieb kaum ein Stein auf dem anderen, wobei wie beim Domino einer nach dem anderen fiel, ob auf Trainer- oder anderen wichtigen Sektoren.

Wie es zum wirklich zum Abgang von Toni Giger kam, zuletzt Oberober-Chef für alle Sparten, Forschungs- und Materialsegment inklusive, das wissen nur die engsten aller Insider. Der ziemlich kühle Rechner Toni dürfte aber als Schröcksi-Getreuer geahnt oder gesehen haben, dass ihm die Flügel gestutzt werden sollten, weshalb er sich – von Salzburger zu Salzburger – flugs um eine Alternative kümmerte, die sowohl ihn als auch das mit Bullen-Energie versorgte Hirscher-Team mit der neuen Van-Deer-Marke so gut und schnell wie möglich beflügeln und absichern soll.

Da der mehrfache Olympia- und neunfache Weltcup-Sieger Hirscher aber wegen – wie früher Rossignol und andere Auslandsprodukte – der strikten Austria-Skipool-Statuten wegen erst in einem Jahr heimische (Nachwuchs)-LäuferInnen einkaufen darf und daher gezwungen war, quasi Secondhand-Ware einzukaufen (Raposo, GB/Haugen, Nor), so wildert der mit der (Service-)Szene gut vertraute Toni zum Weh des ÖSV und zum erhofften Wohl von Neo-Ski-Produzenten Hirscher unter den „Kantenschleifern“. Und das verbieten am freien Markt bekanntlich weder Regeln noch Vetos… 

Zuletzt soll er, so sagen es Wei(h)smacher, den Servicemann von Liensberger geangelt haben, mit der die Ländle-Kathi immerhin Olympia- und WM-Gold im Doppelpack gewonnen hat. Ja, so kann´s gehen, wenn man nach 33 Jahren in einem Boot sich unversehens im Boot des anderen findet, noch dazu in einem eines früheren (Distanz)-Schützlings. Und irgendwie hat man da das Gefühl, dass Rache mitunter ganz schon süß sein kann – oder andersrum bitter. Motto: Wie du mir, so ich dir. Jetzt kann der ÖSV nur hoffen, dass seine neue Mannschaft die von Hirscher und Giger angesagte Pirsch sportlich meistert. Wie eingangs gesagt – der nächste Winter kommt bestimmt, egal wie FIS-Boss und Rennkalender ausschauen…     

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