Franzi Hasil, der Ex-Rapidler, unser erster Europa- und Weltcupsieger der Fußballgeschichte mit Feyenoord Rotterdam unter dem Ex-Rapidler Ernst Happel, hätte sich nichts sehnlicher gewünscht als einen historischen Sieg seines ehemaligen holländischen Meisterklubs im historischen ersten Endspiel der Conference League. Sein Wunsch blieb unerfüllter Traum wie für den Linzer-Feyenoord-Legionär Gernot Trauner, der noch dazu das Pech hatte, verantwortlicher Unglücksrabe für das entscheidende Gegentor zum 0:1 der Holländer gegen AS Roma gewesen zu sein – und darum in höchster Rot-Gefahr auch noch vorzeitig auf die Bank gesetzt worden war.
Genug des rotweißroten Katzenjammers, der nichts verloren hat an einem Abend, an dem Geschichte geschrieben wurde, nicht nur einmal, sondern mehrmals auch und vorm allem von jener inzwischen nicht mehr grauen, sondern bereits schlohweißen Eminenz namens Jose Mourinho. Ja, the Special One, dieses portugiesische, aber polyglotte Relikt aus einer anderen Fußballwelt und Fußballzeit, der seit fünf Jahren keinen Titel mehr gewonnen hatte, dessen Spielstil in den jeweiligen Ligen gerade noch zu Qualifikationen für die zweite oder dritte Europa-Ligen gereicht hatte, ist jetzt endgültig als bislang erfolgreichster Trainer aller Zeiten in die Annalen eingegangen – und als erster, der für die AS Roma einen internationalen Titel holte! Mourinho ist ein Diiniuitiv, wenn ich nicht irre, aber umso irrer, was dieser Mann schon alles auf seinem Konto hat, wobei die Form des Wie, für vkiele auch Kernholz ist.
Nie zuvor hat es ein Coach geschafft, alle Endspiele zu gewinnen, die er mit seinen Klubs erreicht hatte, ob Champions League, ob Uefa-Cup oder Europa League, ob Super Cup und nun in der neuen Conference-League. Und wie haben die Gialli Rossi gewonnen? Wie meist bei Don Jose mit dem Rücken zur Wand und dank eines Gegnerischen Fehlers, der eiskalt ausgenützt wurde. Er kommt zwar aus dem südlichsten Süden Europas, aber von südländischem Feuer ist da wenig, seine Erfolge hat Mourinho immer mit dem Stil errungen, der vor 50 und mehr Jahren auch den damaligen Catenaccio-Erfinder und Europacup-Sieger mit Inter Mailand, Helenio Herrera, zum Leidwesen der Offensivmannschaften, perfekt praktiziert wurde.
Das ist natürlich legitim, solange es historische Erfolge mit ich bringt, ob´s aber die torfreudigen Fans a la longue goutieren, steht auf einem anderen Blatt. Mitreißender Fußball jedenfalls, wie wir ihn zuletzt von Liverpool und Manchester City, selbst im Europa League-Finale und im deutschen Cup, sogar im deutschen Relegationsduell erlebt haben – das war, ist und bleibt bei und für Mourinho ein Fremdwort. Oder besser gesagt – Temperamentsausbrüche und euphorische Sturmläufe sind erst dann erlaubt und angesagt, wenn der Zweck die taktischen Mittel geheiligt hat. Auch das ist so speziell, dass es aus Don Jose den Special One gemacht hat. Das verdient höchsten Respekt, ohne darob in Begeisterung auszubrechen!