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Norwegens Loipenstars: Punktgenau da, wenn´s um alles geht

Bleibt im Gegensatz zu unseren Top-Alpinen, Super-Skispringern, Spitzen-Kombinierern und zielsicheren Biathleten lieber fern von jeder Corona-Gefahr, von Mitteleuropa und von Weltcup-Rennen, bleibt dafür aber im Lande oder zumindest im skandinavisch-finnischen Großraum und nähret euch redlich von frischem Lachs und Klarem (Wasser) – so lautete das von Gold- und weiteren Medaillen gekrönte statt von Infektionen gestörte Erfolgsrezept der norwegischen Langläufer! Man hatte sie in diesem Winter außer in Kuusamo und Lahti nirgendwo gesehen, weder bei der Tour de Ski noch sonst wo, aber zur Nordischen Ski-WM sind sie vom eiskalten hohen Norden ins frühlingshafte Oberstdorf gekommen, um zu sagen: Hoppla, jetzt kommen wir, nein: wir sind da, um euch die Butter vom Brot zu nehmen!

Gut und schön, in Abwesenheit von der vor und nach Dopingsperre meist unschlagbaren Theres Nohaug hat ausnahmsweise eine frühere schwedische Junioren-Weltmeisterin im Sprint vor Kalla, der besten Norwegerin, noch die Goldene entführt. Aber die Herren der Schöpfung drehten den Spieß in ihrem Finale so atemberaubend schnell um, dass sie beim letzten Anstieg dem seit Wochen schon argwöhnisch bestaunten Mitfavoriten Bolschunow links und rechts wie Wiesel vorbeisprinteten, um mit dem alten, neuen Loipen-King Klaebo, Valnes und Taugboel einen Triple-Sieg feierten. 

Wär´s keine „corona-sierte“ Weltmeisterschaft mit echten Athleten und virtuellen Fans aus Pappmaschee, aufgebaut wie virenfreie Zinnsoldaten in den menschenleeren Tribünen, das Echo auf den Dreifach-Triumph aus den meist gut geölten Kehlen der Elche-Fans hätte man bis weit hinein ins Birgsau-, nein: bis zur Vorarlberg-Enklave Kleinwalsertal hören können. Gewusst wie, das kann man da nur sagen. Die Norweger sind, das muss man den Sportler lassen aus einem Land, das um ein Vielfaches größer ist als unsere Alpenheimat, in dem aber bei weitem weniger Menschen leben, immer dann punktgenau am besten in Form, Fahrt und Schwung, wenn es im EM-, EM- oder Olympiafall um alles oder nichts, mit Gold um Geld, nicht um wertloses Blech geht.

Ja, da sind sie – wie allerdings auch wir “Austrianer” zuletzt bei der Alpin-WM auf der Tofana in Cortina –beneidenswerte Weltmeister, denen niemand ein X vor ein U vormachen kann, wenn es vor großen Wettkämpfen um den richtigen Countdown geht. Wie gesagt, es geht in erster Linie um die Langläufer, also Platzhirschen der Loipen, die genau dosieren, warum, wann und wo in ihrer gewohnten heimatlichen Umgebung sie wie viele Starts riskieren, um keine Kraftreserven zu verpulvern. Andersrum gesagt auch an unsere Ski-Adresse, für die der voriges Jahr an die Schweiz verlorene, aber in unseren Siegesserien ignorierte Alpin-Nationencup zum Objekt der Begierde geworden ist.  Aber vor einem auch vom scheidenden Präsidenten (zu Recht geforderten) Nachhecheln um jeden Preis sei gewarnt. Wer nachrennt, der kommt meistens zu spät. Man muss darauf warten können, dass Dinge passieren. Und da gehören rekreative Zwangspausen, um den Körper zu schonen , einfach dazu. Manchmal kann weniger (Wettkampf) auch mehr sein. Schlag nach bei  den Norwegern, für die Natur pur von Lachs bis Blaubeeren und Mineral optimale Siegesdiät ist.

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