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Tiger und Pranke des Schicksals scheinen eins zu sein

Tiger Woods, Sex and Crime, Hoppala und Unfälle, das ist mittlerweile so eins wie seine 15 Major-Titel und Siegesrekorde auf der Golf-Tour. Vor mehr als einem Jahrzehnt war es eine b´soffene G´schicht, die ihn nicht nur von Frau und Kindern trennte, sondern mit seinen halbseidenen Liaisonen weltweit skandalisierte. Hier und heute ist´s ein Horror-Crash, den er – laut Polizei drogenfrei, nüchtern, aber mit High-Speed – frühmorgens an der Peripherie von Los Angeles produzierte. Glück im Unglück, bei dem Tiger 700 m weit von einer Fahrbahn auf die andere geschleudert wurde, gegen einen Baum prallte und schließlich wie ein Käfer mit den Rädern nach oben in einer Buschsektion zum Liegen kam. 

Wie durch ein Wunder kam er mit dem Leben davon, fast wundersam, dass er trotz schwerer Beinverletzungen bei Bewusstsein und ansprechbar war. Und fast ebenso wundersam, dass er sich nach den Not-Operationen im Harbor UCLA Hospital (University of California L. A.) schon wieder auf dem Weg der Besserung befinden soll. Tiger und die Pranke des Schicksals – auch die sind sozusagen eins. Der nach und mit dem 81-Jährigen Jack Nicklaus erfolgreichste, aber mit weitem Abstand nicht nur populärste, sondern auch (stein)reichste Golfprofi aller Zeiten scheint sowohl ein Überlebens- als auch Comeback-Künstler zu sein.

Erst Wunderkind der Szene, das mit 21 den überlegensten aller US-Masters-Siege (18 unter Par, 12 Schläge Vorsprung) in Augusta feierte, als Jung-Ehemann und Zweifach-Vater ein großes Vorbild, als fast unschlagbarer Maßstab so etwas wie eine Ikone für alle Golfer rund um den Globus, ehe er sich selbst mit dem Ehe- und Sexskandal ein Bein stellte. Und jetzt, nach vielen legitimen Post-Ehe-Liebschaften (u. a. Lindsey Vonn), schweren Operationen und mirakulösen Comebacks, allen voran dem fünften Masters-Sieg, hat´s den Tiger – er heißt eigentlich Eldrick mit Vornamen – wieder erwischt, diesmal mit einem Salto Immortale hinein in die Woods.

Wieder ist er davongekommen, wieder hat ihn so etwas wie ein Schutzengel begleitet samt den besten Genesungswünschen seiner mehr oder weniger weltbekannten Verehrerinnen oder gar Verlobten. Auch wenn man noch nicht abschätzen kann, ob man ihn jemals bei einem Golf-Klassiker wieder auf der Tour sehen kann – wer sonst, wenn nicht dieser unglaubliche Tiger Woods sollte als Stehaufmännchen vom Dienst wieder alle Lügen strafen, die ihn als Mittvierziger vorzeitig abschreiben?

Man kann´s nicht plausibel erklären, aber es gibt halt immer wieder so etwas wie E. T.´s auf Erden, bei denen immer wieder Triumph und Tragödie aufeinanderprallen. Und die jeden Horror-Crash – ob buchstäblich oder privat – in welcher Form auch immer überleben. Selbst dann, wenn man sie aus einem Auto-Wrack schneiden muss, um sie bergen und ins Spital bringen zu können. Ich bin gespannt, wann dieser Teufelskerl mit gottgegebenen Talenten wie Fügungen höherer Macht der Golf-Welt neue Löcher schlägt.

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