LIVE MIT JOE METZGER

NOTIZEN AUS DER WELT DES SPORTS

LAUREUS AWARD. Mit Ausnahmen, die bekanntlich die Regel bestätigen, regierte auch unter den wählenden Sportler: Innen der Zeitgeist. Wenn ich höre und lese, dass die abseits von Insiderkreisen kaum weltbekannte Barcelona-Spielerin Aita Bonmati als erste Fußballerin zur Weltsportlerin des Jahres gekürt wurde und mit bzw. dank ihr justament in Madrid auch gleich die spanische Weltmeistertruppe als Team 2024 ausgezeichnet wurde, dann denkt mein zügelloser Verschwörer-Geist natürlich auch unwillkürlich gleich an jenen Senor Rubiales, den abgehalfterten, kriminalisierten Ex-Fußballpräsidenten und Neo-Gottseibeiuns.

Ich weiß, ich weiß, dass der zum 5. Male als Laureus-Sieger dekorierte Novak Djokovic alles andere denn ein Publikumsliebling abseits seiner Heimat und anderer slawischer Länder ist. Aber man muss nicht nur den Hut vor seinen sportlichen Tennisleistungen im hohen Alter ziehen mit drei Grand-Slam-Siegen und dem Triumph im ATP-Finale 2023, sondern auch vor seinem Mut, immer wieder Dinge anzusprechen, bei denen Topfunktionäre die Angst beschleicht, sich die Zunge zu verbrennen.

In Kriegs- und Krisenzeiten wie diesen, in denen die Welt in gute Schienen und böse Achsen eingeteilt und auch der Sport als Spaltpilz immer öfter missbraucht wird, hat sich Djokovic nicht gescheut, dies gut verpackt, aber deutlich hörbar vor geladenen Gästen und Millionen vor TV-Schirmen (außer bei uns) zu artikulieren. In Kurzform hat er es emotional so formuliert: „Wir Athleten sind eine große Familie. Und egal welche Hautfarbe, welche Herkunft, Religion oder Sprache – es ist die Sprache des Sports, die uns alle verbindet!“

Für einen wie mich, der 1999 den ersten „Sport-Oscar“ unter dem Titel „World Sports Award of the Century“ mit fast allen Weltstars und Sieger Muhammad Ali erlebt hat, war´s allerdings ein kleiner Wermutstropfen, dass Djokovic nur den südafrikanischen Milliardär Johan Rupert als Initiator dieser Sportler: innen-Wahl mit weiteren Hilfsaktionen vor allem in der Dritten Welt erwähnt Hat; nicht aber jenen Hubert „Hupo“ Neuper, der vor 25 Jubiläumsjahren die Weltpremiere auf die Bühne der Wiener Staatsoper gestellt hat. Na ja, als Entschädigung ist der kosmopolitische Steirer jetzt wieder stolzer Großvater (in Genf) geworden. Zum sechsten Mal. Gratulation!

TENNIS: Challenger, Savanah, Georgia: Das Vorarlberger Talent Joel Josef Schwärzler, 18, deklassierte in der 1. Runde den als Nummer 1 gesetzten US-Amerikaner J. Wolf mit 7:1, 6:2. Im Achtelfinale wartet auf Österreichs größte Hoffnung der Franzose Hemery.

Challenger, Ostrau (Tschechien): Dennis Novak steht nach einem 7:6, 6:2-Sieg über den Belgier Onclin im Viertelfinale.

ATP Masters 1000 Madrid: Damen, 2. Runde: Errani (I) – Wozniacki (Dmk)  3:6, 7:5, 7:5, Carle (Arg) – Raducanu (GB) 6:2, 6:2, Arango (Kol) – Anisimova (USA) 1:6, 6:4, 7:6, Wang (China) – Tomowa (Bul) 6:7, 7:5, 6:1, Dolehude (USA) – Bai (China) 6:2, 6:3. – Herren: Van de Zandschulp (Ho) – Eubanks (USA) 6:3, 6:3, Marozsan (U) – Karatsew (Rus) 7:6, 7:6, Coric (Kro) – Hassan (D) 6:7, 7:5, 6:3, Darderi (I) – Monfils (F) 6:4, 6:2, Bagnis (Arg) – Nakajima (USA) 6:3, 7:6.

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