SCHWIMMEN. Trauerfall. Hätte mich und andere ältere Semester nicht der alte Sportfreund Herbert Haiszan informiert, der Tod des Jahrzehnte lang unter seinem Schicksal leidenden, einstigen großen Wasserspringertalents Rudi Kruspel wäre an mir vorbeigegangen. Ein gutes halbes Jahrhundert hatte sich Kruspel, der von Brett und Turm als Kunstmaler zu Leinwand und Pinsel gewechselt war, durchs neue harte Künstler-Leben gekämpft, weil der springende Punkt für den Olympiaspringer 72 in München nicht mehr Noten, sondern existentielle Banknoten waren. Unverschuldet und auf tragische Weise, weil er sich bei einem Meeting im französischen Rennes am Fuß verletzt hatte, dieser aber nach einigen Tagen eines medizinischen Kunstfehlers wegen amputiert werden musste. Was das für einen Jung-Twen voller sportlicher Träume bedeutete, kann sich kaum vorstellen. Und wenn ihm auch die eine oder andere Person oder Instanz unterstützte, der liebenswerte Rudi rannte immer wieder gegen Mauern, erst recht, als er älter wurde. Und das, obschon ihn Kameradschaftsgeist und Hilfsbereitschaft ehrten. Dazu führe ich eine Charity-Auktion an, die von meiner besseren Hälfte Judit organsiert worden war mit Bildern, die Promisportler gemalt hatte. Da unser aller Niki Lauda zwar mithelfen wollte für den guten Zweck, aber fürs Mailen keine Zeit hatte, so ließ er dem Ersatzmaler Rudi seine Ideen zukommen – und Kruspel führte sie so aus, wie es sich Niki vorgestellt hatte. Und half mit, dass ein Batzen an Spendengeldern hereinkam, etwa 11.000 Euro binnen zwei Stunden für Make-a-Wish. Einer mit Herz, dessen Tod kurz nach seinem 74. Geburtstag schmerzt. Und noch schmerzvoller, dass der Schwimmverband es bis heute nicht für nötig gehalten hat, ein Wort über einen seinen angehenden Meister auf der Homepage zu verlieren, dafür aber, ganz wichtig, den Ausflug des OSV-Präsidenten mit Frau Generalsekretär Powischer und Sportdirektor Bär zur Tagung des Europa-Verbandes nach Belfast mit Foto zu dokumentieren. Mir fällt dazu ein Zitat von Viktor de Kowa ein: Eitelkeit ist die Gabe, sich noch wichtiger zu nehmen, als man sich fühlt.
TENNIS. ITF-Circuit, Damen, Faro, Portugal, w25.000 $. Sina Kraus steht nach einem 6:2, 6:3 gegen die Spanierin Alvarez im Semifinale, in dem sie auf die Portugiesin Jorge trifft.
GOLF. DP-World Tour, Andalucia Masters: Bernd Wiesberger liegt nach einem starken zweiten Tag mit 8 unter Par gleichauf mit Topstar Jon Rahm auf dem geteilten 6. Platz. Auch Mattias Schwab (-3) hat wieder einen wichtigen Cut geschafft im Kampf ums Tour-Ticket. um einen Schlag hingegen hat ihn Lukas Nemecz (-1) verpasst.
TRIATHLON. Weltmeisterschaften in Torremolinos bei Malaga, Spanien: Juniorinnen: Die knapp 19jährige Zillertalerin Tabea Huys, die sich bei der verregneten Straßenrad-WM in Zürich (Ende September) eine Verkühlung eingehandelt hatte, verlor das Spiel mit dem Risiko, trotz gesundheitlicher Defizite Zu starten. Guys lag nach Schwimmen und Radfahren sogar in Führung, dann aber ging ihr der Atem beim Laufen aus, sodass es nur Platz 16 unter 60 Teilnehmerinnen wurde. Vater Mario: „wir sind enttäuscht, werden aber so einen Fehler nimmer machen…“