TENNIS. Nach einer wochenlangen Zwangspause wegen einer Bauchmuskelzerrung, die sie ausheilen lassen musste, gelang der 16jährigen Lienzerin Lilli Tagger ein tolles Comeback mit dem siegreichen Einstieg in einem 125er-Turnier auf WTA-Ebene. Die in der Schiavone-Akademie in Pavia (vorher Mailand) stationierte Tagger drehte ihr Auftaktmatch gegen die aus Russland stammende, nun in AndorHra lebende Jimenez-Kasintseva nach verlorenem ersten Satz, um 3:6, 6:3, 6:2 zu gewinnen. Mehr als nur ein Lichtblick, aber auch wieder ein Hinweis, dass man sich mit dem Umweg über hartes, gezieltes Auslandstraining besser und schneller entwickelt als im eigenen Lande, wo Generationen an Talenten im Niemandsland verschwunden sind.
SKI. Nachrag zum Weltcup-Riesenslalom in Beaver Creek: Auch wenn der dritte Ausfall des eidgenössischen Riesenslalom-Dominators Marco Odermatt nur ein schwacher Trost sein kann – mit den Plätzen 10 (Brennsteiner, jeweils ein grober Schnitzer in jedem Lauf) und 20 (Raphael Haaser) handelte sich der ÖSV ein weiteres mittleres Debakel ein. Und wenn Odermatt ebenso wenig wie Loic Meillard oder Abfahrtssieger Murisier, der von den technischen Bewerben kam, den Erwartungen gerecht werden, dann zieht die Schweiz ein schon verloren geglaubtes Ass aus dem Ärmel – Thomas Tumler, mehrfach runderneuerter 35jähriger Ostschweizer, der als Halbzeitführender trotz einer Super-Laufbestzeit des Neo-Brasilianers Pinheiro Braathen die Nerven bewahrte, um seinen ersten Weltcupsieg zu feiern. Bin schon gespannt, ob einer der vielen Routiniers, die seit Jahren mitgeschleppt werden, ebenso sticht wie Tumler, der mit seiner Alpen-Polka den ersten Samba-Tanz des zu Tränen gerührten Lucas Pinheiro-Braathen aufs oberste Siegestreppchen verhinderte. Was ja angesichts fehlender Grundvoraussetzungen im Lande des Amazonas und der Tramstrände von Rio bis Bahia und Santos sowieso einem medial bejubelten Etikettenschwindel gleichkommt.
SCHWIMMEN. In Budapest (Duna Arena) beginnen morgen, Dienstag, die Kurzbahn-Weltmeisterschaften, bei denen Österreich durch neun Schwimmer: Innen vertreten ist. Die größten, realistischem Medaillenchancen besitzt der Innsbrucker Mr. Butterfly, Simon Bucher. Die inzwischen als Polizistin tätige Lena Kreundl, halb Linzerin, halb Tirolerin, beendet in Budapest ihre Karriere, bei der sie zweimal bei Olympia (q2016, 2024) am Start stand.