LIVE MIT JOE METZGER

O du mein Österreich: Warum darf ein Sportsektionschef im Lande kein Rodel-Weltvizepräsident sein?

Weil ich mich heute schon ein bisschen ins Sportpolitische eingemischt habe, so möchte ich mich auch mit den zu Beginn der Weltcup-Saison und zuletzt nach einem kurzen EM-Tief bei den Weltmeisterschaften in der Höhle der deutschen Löwen wieder auftrumpfenden (Kunstbahn)-Rodlern zuwenden. Und damit auch dem vom Weltmeister, Weltcupsieger, Europameister, dreifachen Olympiamedaillengewinner und späteren Sportdirektor zum Rodelpräsidenten aufgestiegenen Markus Prock. Ein Mann, der nicht nur an der Spitze eines der erfolgreichsten Sportverbände steht, sondern ein absoluter, in der Wintersportwelt respektierter Spitzenmann ist. Einerseits bestens vernetzt mit Rodelgrößen a la Ex-Rivalen Schorsch Hackl, den er von Deutschland nach Österreich geholt hat, andererseits mit prominenten, vor allem aber potenten Geldgebern aus der Wirtschaft ebenso wie mit einflussreichen alten  Sportfreunden.

Wie jenem, der den heimischen Rodlern früher als (Kondi)-Trainer stärkere Arme und Beine gemacht hatte, ehe er es auf der Karriereleiter zu einem Sportsektionschef brachte, dem von fast allen, sogar politisch Andersdenkenden, Fachwissen attestiert wird. Das ist, wie wir als geborene wie gelernte Österreicher ja seit Jahrzehnten wissen, nicht die Regel, sondern sehr oft die Ausnahme, also alles andere als ganz normalen „Standard“. Um endlich das Kind bei seinem bürgerlichen m Namen zu nennen, handelt es sich bei dieser Ausnahme um Philipp Trattner, der vor Jahren vom damaligen Vizekanzler und Sportminister Strache installiert worden war – und nach der Ibiza-Affäre, um das so zu formulieren, mit einem blauen Aug´ davongekommen ist, nicht gerade als Lieblings-Sektionschef des graumelierten, grünen Sport-Capos Kogler.

Wie gesagt, von und über Trattner hört man viel Gutes von Top-SportlerInnnen, weil sie bass erstaunt sind, dass sich ein Spitzenbeamter im Sport auch im Sport auskennt. Und weil dem so ist, wie es ist, weil der Rodelpräsident Prock weiß, was Trattner kann und weil er weiß, dass er sich im Rodeln besonders gut auskennt, hat er es geschafft, den Experten als Vizepräsident zu installieren. Da sind natürlich, auch heimischer Standard, die Gegner welch Couleurs immer aus den Löchern gekrochen, um die Unvereinbarkeit des auch Subventionen verteilenden Amtes mit der Rolle des Vizepräsidenten aufzuzeigen, sogar der Präsident des Rechnungshofes hat da gleich seinen Senf dazugegeben, von dem ich allerdings in der heiklen Inseratenaffäre rund um den ÖFB-Präsidenten interessanter Weise nichts gehört hab

Aber sind diese Rollen des Philipp Trattner tatsächlich so unvereinbar, wie es auf den ersten Blick und Ton ausschaut und sich anhört? Wenn Sie mich fragen, dann wird hier ganz bewusst und gezielt eine Fehlinformation lanciert, denn der Sektionschef wurde von Prock nicht zu seinem Stellvertreter im Lande gemacht, sondern mit seinem Einfluss zum Vizepräsidenten des Rodel-Weltverbandes. Eine internationale Top-Position also, auf  die der an solchen Rollen eher arme österreichische (Spitzen)-Sport eher stolz hätte sein sollen statt mit dem Finger auf einen Fachmann zu zeigen, der den üblichen österreichischen Standard sprengt, in dem es vor dilettantischen Selbstdarstellern nur so wimmelt. Und den man dazu gezwungen hat, sich gleich wieder vom Weltverband zu verabschieden.

Das sei hiermit auch auf die Gefahr, dass man mir Freunderlwirtschaft unterstellt, gesagt und geschrieben. Einige Trattners wären mir zehn Mal lieber als zum Beispiel solche Leute, die sich als Präsidenten eines Sportvebandes mit viertklassigen Amateur-Europameistern anmaßen, den Kommissionsvorsitz über professionellen Spitzensport zu führen. O du mein Österreich! 

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen