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Ob Austria-Lizenz oder neuer ÖFB-Präsident: Abwarten, wie und wohin der Wind weht

In nächster Zeit stehen ja ganz wichtige Entscheidungen an, was den heimischen Fußball betrifft. Zunächst einmal ist die Bundesliga mit einem ihrer Senate an der Reihe, wenn es darum geht, in zweiter Instanz den Austria-Protest gegen die Lizenz-Verweigerung zu behandeln, ihm stattzugeben oder aber, wasche meine Hände in Unschuld, den Schwarzen Peter womöglich einem Schiedsgericht zuzuschanzen. Darauf jedenfalls wird´s eher eine Antwort geben als auf die zweite Frage, wer dem umstrittenen Parndorfer Gerhard Milletich nach dessen Rückzug oder im wahrsten Sinn des Wortes eher „Rück-Tritt“ als nächster ÖFB-Präsident folgt.

Komme keiner und sage, dass das sozusagen von Amts wegen sowieso nur ein nebensächlicher, ein bisschen repräsentativer Posten wäre, also von sekundärer Bedeutung, wen man dort hinsetzt. Das, werte Blog-Leser und/oder Gleichgesinnte, ist meiner bescheidenen Ansicht nach natürlich Mumpitz, um nicht zu sagen: Vorschub zum weiteren Provinzialismus des größten heimischen Sportverbandes, dessen Ansehen, Einfluss und Gewicht sowohl national als auch international natürlich weniger von irgendwelchen Mehrheiten oder Quantitäten als vielmehr von Qualität, sprich: seiner professionalen Auslage, bestimmt wird. 

Und da sind wir im Laufe der Jahre und sogar Jahrzehnte bei einem Punkt und bei einem Kandidatenkreis angelangt, von dem ich mir als ebenfalls Jahrzehnte langer Betrachter der Szene zu sagen erlaube, dass die handelnden Personen immer öfter gewogen, zu leicht befunden, aber nichtsdestotrotz deshalb gewählt wurden, weil sie mit Geld und besten Kontakten zu Mächtigen winkten oder aber biegsam bis pflegeleicht zu sein schienen.

Ersparen Sie mir die Namen, von denen die Rede ist nach klugen Köpfen oder knallharten Polit-Polterern in den 70er-, 80er-Jahren. Die haben sich damals als “Spielmacher” oder “Mittelstürmer” der Fußballnation verstanden. Ehrenamtlich. Damals. Andere  Zeit. Andere Parameter. Andere Voraussetzungen. als heutzutage, da mit Kommerz und Professionalismus hoch fünf eine neue Dimension erreicht wurde. Und kompetentes Management wichtiger ist als bei aller Ehre ein noch so engagierter Amateurismus.    Und das sollte auch für die Bundesliga gelten, in der bessere Dorfvereine zumindest so vertreten sind wie Großstadtklubs… 

Wenn Sie mich fragen, dann hat auch die Wahl des ersten Mannes im Fußballstaate selbstredend so etwas wie eine Signalwirkung nach innen wie nach außen. Und dabei geht es natürlich zum einen darum, welch Respekt und Glaubwürdigkeit man einem ÖFB-Präsidenten auch vom Fußvolk im Lande entgegenbringt, zum anderen aber auch, welch Bekanntheitsgrad und damit auch Reputation er bei den internationalen Gremien wie Uefa und Fifa der neue Mann besitzt.

Und bei Ein- und Durchsicht aller internen Kandidaten würde ich da lieber eine externe Lösung vorziehen, die weder durch interne Zwistigkeiten noch durch regionale oder andere Präferenzen vorbelastet ist. Jetzt stellt sich nur die Gretchenfrage, ob die sogenannten ÖFB-Granden, welch gesellschaftlicher Größe immer, den Mut und die persönliche Größe aufbringen, über ihren Schatten zu springen. Wenn nicht, wird der Schatten über den heimischen Fußball eher länger als kürzer…

Bald werden wir wissen, wie und wohin der Wind weht. Und ob´s nur ein laues Lüfterl bleibt oder doch ein Sturm, der mit vielen Sitten und Unsitten, die über Jahre und Jahrzehnte eingerissen sind, aufräumt…

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