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Ob Austria, ob Rapid: Ohne Geld ka Musi für Altmeister als Kellerkinder

Erst war´s Austria, dafür ist jetzt Rapid im Tabellenkeller. Die Wiener Traditionsklubs, einst alternierend Meister oder Cupsieger, sind zu Karikaturen ihrer eigenen Erfolgsgeschichten geschrumpft. Ja, wer zählt die Stars und nennt die Namen, die einmal weit über die Grenzen hinaus einen tollen Ruf und ebensolchen Klang hatten mit Zeman, Happel, Hanappi, Hasil, Starek und Krankl da, einem Ocwirk, Melchior, Stojaspal, Nemec, Prohaska und Polster dort. Ja, das waren noch Zeiten, als die einen wie die anderen mit deutschen oder englischen (Welt-)Meistern mit Kantersiegen machten, was sie wollten, ehe sie auch im Europacup der Meister oder Cupsieger sogar Endspiele erreichten. Ich weiß, ich weiß, dass ich mir eher einen schiefer einziehe statt Freunde mache, will aber trotzdem gesagt bzw. geschrieben haben, dass es mit beiden Klubs nach kurzen Höhenflügen oder Erholungsphasen erst so richtig bergab geht, seit sie sich mehr oder weniger in Abhängigkeiten der Politik(er) oder aber Instanzen oder Personen begeben haben, die ein Nahverhältnis dazu haben.

Rapid, immer noch ein klangvoller Name als Rekordmeister auf dem Kontinent, und auch Austria nagen ja trotz ihrer größtenteils nicht gerade polit-fremden Sponsoren gemessen am internationalen Standard – ich sage nur FC Sheriff Tiraspol oder Schachtjor Donezk, weil es ja den einstigen Spieler-Selbstbedienungsladen im kommunistischen Osteuropa nicht mehr gibt – eher am Hungertuch. In erster Linie trifft das auf die Budgets zu, damit in zweiter Instanz auf den Sport, weil sich Grünweiß wie Violett nach der Decke strecken, den Gürtel eng schnallen müssen und sich darum auch nur Spieler leisten können, die halt bestenfalls Mittelmaß sind, ohne Einzelnen näher treten zu wollen. Von den einleitend genannten Größen von ehedem sind die aktuellen Mini-Stars so weit entfernt wie … lassen wir lieber diesen geplanten Vergleich, sonst könnte sich der eine oder andere auf den Schlips getreten fühlen.

Ob und inwiefern man den unaufhaltsamen Abstieg auch den Trainern, ob anfangs Schmid bei Austria oder jetzt Kühbauer bei Rapid, in die Schuhe schieben soll oder kann, sei dahingestellt. Im Grunde hat dieses Karussell allerdings weit mehr gekostet als gebracht, weil es mit Fort- oder Abschlagszahlungen verbunden war. Auch Kleinvieh, so sagt ein Sprichwort, produziert bekanntlich Mist. In diesem Fall also schlechte Platzziffern, verbunden mit roten Zahlen. Die Kleinen von Gestern und Vorgestern, ganz zu schweigen von Salzburg, können sich die Hände reiben. Und was die Dosen-Bullen betrifft, so wär´s für beide Wiener Traditionsklubs g´scheiter und zielführender gewesen, sich am Mateschitz-Projekt ein Beispiel zu nehmen statt den Spitzenklub vom Reißbrett samt seinem Milliarden-Mentor zur Zielscheibe ihrer Kritik zu machen. Salzburg ist auf dem Weg zum Ruf, den einst Rapid und Austria genossen hatten, die Wiener Kultvereine von gestern und vorgestern aber nähern sich Fußallprovinz. Mit Glück allein hat´s nichts zu tun. Eher regiert das Prinzip: Ohne Geld ka Musi …

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