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Bittere Pille für Biles: Turn-Queen werden ist leichter, als Königin bleiben

Beim Surfen in Online-Zeitungs- und Sportportalen sprang mir die Schlagzeile über die von ähnlichen Depressionen wie Tenniskönigin Osaka gebeutelte US-Turnqueen Simone Biles ins Aug´. Im Bericht stand dann, dass sich die zwar immer noch kleinwüchsige, inzwischen aber erwachsene, nicht mehr dunkelhäutige, sondern politisch korrekter dunkelfarbige Biles an die Brust geklopft und gestanden hat, dass die Olympia-Teilnahme in Tokio ein Fehler gewesen wäre. Nein, nein, nicht des Leistungsdrucks wegen, der auf dem Golden Wonder-Girl (4 Gold in Rio 2016) gelastet hätte, vielmehr der labilen Psyche wegen als (ziemlich späte oder verspätete) Folge der sexuellen Übergriffe des mehr als lebenslang verurteilten US-Turnarztes Nassar.

Eine bemerkenswerte These, bedenkt man, dass Simone Biles nach Rio bis zur Pandemie-Pause 2020 nicht weniger als neun WM-Goldmedaillen und eine zumindest so große, wenn nicht größere Anzahl an US-Titeln gewonnen hat, ohne mit der Wimper zu zucken oder an den pädophilen perversen Arzt zu denken. Ja, geneigte Blog-Leser und entsetzte Turnfreunde, zur in alle Medienwelt verbreiteten Biles-These, die auf die Tränen drückt, gibt´s auch noch so etwas wie eine Anti-These, die übers Internet publik gemacht wurde, nach kurzem Aufsehen aber wieder unter den Tisch gekehrt wurde. Und warum? Weil nicht nur Biles, sondern auch andere US-Topsportler(innen) von der US-Nada quasi einen Persilschein ausgestellt bekommen hatten, dass sie das Medikament Ritalin nehmen dürfen, also quasi wirklich arme Schlucker sind, denen nur (womöglich bittere) Pillen helfen. Zur Information sei hier die Indikation des Medikaments dargelegt.

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Ritalin ist eines der bekanntesten Medikamente gegen ADHS – die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, die vor allem bei Kindern und Jugendlichen auftritt. Das verschreibungspflichtige Medikament wirkt anregend, unterdrückt Müdigkeit und wirkt antriebs- und leistungssteigernd.

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­­­­­­­­­­­­­­­­­Wer sich da so seine Gedanken macht oder gar an so Böses denkt, wie etwa an Staatsdoping der Russen halt privatwirtschaftlicher, amerikanischer Natur (a la Balco), der kann nur selbst schuld sein. Nein, nein, lassen wir das ebenso wie den Verdacht, dass Frau Biles möglicherweise auch deshalb unter Stress stand, weil sich ihr Bruderherz kurz vor Tokio noch wegen dreifachen Mordes und Totschlags vor Gericht verantworten hatte müssen, im Zweifel für den Angeklagten (nur 75 Prozent der Zeugen wollen ihn als Todesschützen erkannt haben) aber freigesprochen wurde.

Gold en Masse hin, Stein vom Herzen her, das sind natürlich schon extreme Belastungen, denen sich nicht einmal die beste Akrobatin der Welt entwinden kann. Jetzt bin ich nur noch gespannt, ob und wann wir Simone Biles wieder an den Geräten oder Naomi Osaka in den Tennis-Arenen sehen. Queen werden ist offenbar weit leichter, als eine Sportkönigin zu bleiben. Aber wer weiß, vielleicht liefern die Wonder-Girls neue Wunder…

 

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