Fussball

Österreichs Euro-Test oder: Schöne Grüße vom Überfallskommando

So schnell hatten die Serben gestern abends gar nicht schauen oder reagieren können, als sie von unserem Überfallskommando, natürlich nur sportlich gesehen, sozusagen kalt erwischt wurden. Ruckzuck, schon war nach Sekunden der Leipzig-Legionär Baumgartner durch, ehe er in die Zange genommen, Serbien aber nicht mit einem möglichen Elfer bestraft wurde. Auch die nächsten, blitzartigen Spielzüge hatten in Erinnerung ans Champions-League-Finale so was wie „Dortmund-Charakter“, allerdings wurden sie von unseren Helden zu zwei schnellen Treffern genützt. Und mit denen, so schien es, dürfte die vom gelb-rot-gefährdeten Käpt´n Arnie angeführte Rangnick-Truppe ihren Torhunger gestillt und die Spielfreude in die : Kabine geschickt haben.

Und so kam es, dass sich in das Hui und Wui des fantastischen Starts allmählich nicht nur des kunterbunten Treibens an Spielerwechseln wegen immer mehr ein Pfui einschlich, ganz so, als wäre nach dem Überfall mit Vollgas der Motor auf ein paar Zylindern weniger ins Stottern geraten. Das hatte natürlich weniger mit Freund Arnie zu tun, der nicht seinen besten Abend hatte, sondern auch deshalb, weil mit den geschonten oder erst ganz spät eingesetzten Mittelfeldmotoren Sabitzer und Laimer zwei ganz wichtige Komponenten fehlten – und einige andere wie Trauner und Lainer obendrein.

Immerhin gab´s zum schlussendlich erzitterten 2:1 und sechsten Sieg des Teams in Folge auch noch einen ganz speziellen Gewinner des Abends, den Rangnick hervorhob, nämlich Prass von Sturm, der sich als Linksverteidiger-Alternative empfahl. Auch das sind Dinge im Detail, die den Sinn und Wert von Testspielen ausmachen. Die letzte Probe aufs Exempel liefert dann die Euro-Generalprobe in St. Gallen gegen die Schweizer, in denen viele ebensolche Geheimtipps sehen wie in uns Österreichern, auch wenn es in der Vorrunde gegen Frankreich, Holland und Polen alles, nur kein Zuckerschlecken geben wird.

Die Taktik, wie man am schnellen ans Ziel und zum Erfolg kommt, wurde jedenfalls zumindest im Zeitraffer sehr effizient durchexerziert: Gegner überraschen, überfallsartig attackieren, blitzschnell umschalten, konsequent durchziehen, perfekt abschließen.  Das ist natürlich leichter gesagt und geschrieben als getan, hat sich aber nicht nur gegen die Serben als probates Mittel zum Zweck erwiesen. Und mit der einen oder anderen Schaltstelle mit höherer Frequenz, größerer Präzision und höherer Qualität ist sicher auch eine Steigerung um 10 bis 20 Prozent drin. Das scheint zumindest so eindeutig wie der zwiespältige Eindruck, den der sechste Sieg in Folge hinterließ. Immerhin lässt ein Überfallskommando grüßen …

 

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