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ÖSV präsentierte mit Alpinchef Mitter auch Liebe, Wonne, Waschtrog

Die Spannung war hoch, die Erwartung groß vor der Pressekonferenz des Skiverbandes, die ja direkt in ORF-Sport+ übertragen wurde. In erster Linie, um den neuen sportlichen Leiter Christian Mitter als ehemaligen ÖSV-Damenchef samt seinen Vorstellungen zu präsentieren. Wie gesagt, der Berg kreißte angesichts der hitzigen Diskussionen um den aktuellen Damenskichef Roland Assinger, an dem sich nicht nur weltmeisterliche Geister schieden.

Wer gedacht hätte, dass da Nägel mit Köpfen gemacht worden wären oder werden könnten, der saß einem Trugschluss auf. Heraus kam ein Mäuslein, das zwar nicht laut, aber leise von Liebe, Wonne, Waschtrog sprach als Ergebnis interner Aufarbeitung. Quintessenz aus Sicht des ÖSV-Sportdirektors Mario Stecher, auch Anwalt der Verbindlichkeit: Nicht streiten und zetern via Medien, sondern zuhören und reden, weil durchs Reden bekanntlich die Leut´ z´ sammkommen.

Der langen Rede kurzen Sinns nicht über Mitters Pläne, sondern des Wohl und Wehe des attackierten Damenchefs erinnerte und endete (vorläufig)  angesichts der weltmeisterlichen Vorwürfe der Tiroler Miss Gucci Stephanie Venier mit dem Hornberger Schießen – Roland Assinger bleibt im Amt, weil sich die angeblich auf einen Nenner gebrachten knapp 40 ÖSV-Damen f+r ihn ausgesprochen haben. Seinen worten nach auch im Sinne des neuen, aus Norwegen heimgeholten Alpinchefs Mitter, der Assinger schätzt, dem „Asso“ allerdings anno 2020 nach nur einem Jahr aus welchen Motiven immer abhanden gekommen war. Schnee von gestern.

 

Damit sich nicht wiederholt, was passiert ist, für Stecher aber medial eher einseitig aufgebauscht worden wäre, setzt der Skiverband jetzt auf Schulungskurse punkto Kommunikation. Nicht zuletzt der Ton mache nämlich die Musik, weil ja sonst keine (Missbrauchs) Me-Too-Grenzen überschritten worden wären, wie die (wieder einmal rekonvaleszente) Damensprecherin Nina Ortlieb bekräftigte. Auch Assinger müsse sich halt, so Stecher, in Kursen punkto Lautstärke und Kraftausdrücken zu mäßigen lernen, was für mich persönlich die Frage aufwirft, inwieweit das ein 53jähriger, gelernter Polizist noch kann, ohne sich zu verleugnen.

Dabei fiel bei Stecher immer wieder das Wort vom gegenseitigen Respekt zwischen Damenchef und seinen Schäfchen, wobei mir das im Sport so wichtige Wort von der Trainer-Autorität entgangen ist. Ich jedenfalls wage zu bezweifeln, dass in Eierschalen verpackte Kritik bei weitem nicht so gut wirkt wie das berühmte Wechselspiel von Zuckerbrot und Peitsche, wie es jeweilige Situationen verlangen. Spitzensport hat Regeln, aber auch eigene Demokratur-Gesetze, zu denen Weichspülen als Erfolgsrezept nicht gehört. Gegen rau, aber herzlich spricht nur manch verbal übertriebener Zeitgeist. 

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