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Oh du mein Österreich – Schwimm-Vize als Livestream-Kommentator!

Können Sie sich vorstellen, dass der österreichische Ski- oder Fußballverband einen Deal mit einem Online-Portal abschließt, das nicht nur einschlägige Groß-Events überträgt, sondern als Fach- und Co-Kommentator einen ÖSV- oder ÖFB-Vizepräsidenten einsetzt? Ich denke, dass das ausgeschlossen wäre. Was aber bei den heimischen Großverbänden noch immer ein Tabu ist, gehört für den heimischen Schwimmverband offenbar zur neuen Normalität. Die jedenfalls scheint sich – Oh, du mein Österreich, magst ruhig sein – keinen Deut um ungeschriebene Gesetze und althergebrachte Regeln zu scheren, dass sich vermeintlich Kontrollierte nicht selbst kontrollieren sollen, nein: dürfen. 

Peter Rohbauer als Online-Kommentator

Dieses althergebrachte Prinzip ist offenbar für den Verband nicht gpültig,en, sonst wär´s ja kaum möglich gewesen, dass mit Peter Rothbauer nicht nur einer der OSV-Vizepräsidenten, nicht nur Mitglied der Sportkommission, sondern auch Vater eines übrigens für Olympia qualifizierten Schwimmers im Laola1-Live-Stream neben dem teutonischen Kommentator mehr als nur ein Wörtchen mitgeredet hätte. Wenn Sie mich fragen, dann sollte das aus prinzipiellen Gründen, möglicher Vorurteile, befürchteter Bevorzugungen oder gewitterter Benachteiligungen kein Thema und daher auch keine geübte Praxis sein. Wie gesagt, eine Frage des Prinzips, um das es dabei geht – und nicht um die sachlich-fachliche Kompetenz, die bei einem Sportverband-Vizepräsidenten sowieso nicht zur Diskussion stehen dürfte, schon gar nicht, wenn dieser Topfunktionär für heimische Begriffe vor einem Vierteljahrhundert selbst ein heimischer Topschwimmer gewesen war.

Weil er vom Fach ist und sich in Rekord-Büchern, Limit-Forderungen und Regelwerk auskennt, hat der Rothbauer-Vater interessante Informationen vermittelt, das sei – Hut ab, was wiegt, das hat´s – objektiv auch angemerkt. Nichtsdestotrotz sollte der Vize überdenken, wenn sich nicht fragen, ob es in seiner Mehrfachfunktion richtig und rechtens ist, wichtige Schwimm-Ereignisse zu kommentieren. Ein anderes Mal könnten ja, sollte er sich aus dem Fenster lehnen, seine Worte auf die Waagschale gelegt werden, in die falsche Kehle rutschen und böses Blut erzeugen. Auch aus diesem Grunde müssten solche Aktionen tabu sein und bleiben. Das ist auch eine Frage des Anstands und sportlicher Fairness, um die es dabei geht. Auch dann, wenn sich im Gegensatz zu Ski und Fußball so gut wie niemand kümmert, ob beim Schwimmverband ungeschriebene Gesetze und althergebrachte Regeln gebrochen werden…

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