Leichtathletik

Preisgeld für LA-Olympiasieger oder: Sebastian Coe bringt Meilen-Stein ins Rollen

Er war selbst zweimal Olympiasieger im 1500m-Lauf in den heuchlerischen Amateurzeiten der späten 70er und frühen 80er-Jahre des vorigen Jahrhunderts, in denen man als Aktiver ganz schön hat tricksen müsse, um Gold hinterer auch zu Geld zu machen. Ob´s der genannte, später geadelte Sebastian Coe (Fotos eins und jetzt) aus betuchtem Hause es überhaupt nötig gehabt hat oder gehabt hätte, unter der Hand zu kassieren, kann ich nicht beurteilen.

Als Präsident des LA-Weltverbandes, der sich statt IAAF Inzwischen World Athletics nennt, hat der britische Sir jedenfalls mit einem unerwarteten „Zwischenspurt“ einen olympisch historischen Meilenstein gesetzt. Was bisher nicht einmal hinter vorgehaltener Hand gemauschelt wurde, geschweige denn in einer immer von Pathos geschwängerten, mit Tradition beladenen mehr als 120 Jahre alten Institution thematisiert werden durfte, hat eben dieses Internationale Olympische Comite (IOC) sozusagen über Nacht vor vollendete, bislang unvorstellbare Tatsachen gestellt. Wenn´s schon das IOC nicht wagt, dann ist der LA-Weltverband so frei und so weit, um schon in Paris 2024 für seine sportlichen „Golddukaten“, also die Olympiasieger, ob Damen oder Herren, 50.000 Dollar pro SiegerInnen als Prämie springen zu lassen.

Ob es jetzt andere Weltverbände wollen oder sich leisten können, weiß ich nicht, bin mir aber nichtsdestotrotz sicher, das präsidiale Coe- und LA-Beispiel ganz sicher Schule macht. Wäre ja auch Weltrekordschwimmern, Seriensiegern und anderen Super-SportlerInnen abseits der Leichtathletik-Szene schwer bis gar nicht zumutbar oder zu vermitteln, dass sie zwar zum Wohle der Spiele und der Rekordlust der Zuschauer ein Highlight nach dem anderen liefern, welche sich wiederum in hohen Einschaltquoten und Milliardensummen für TV-Rechte niederschlagen, sie selbst aber mit dem Nulltarif mit Goldmedaillenwert abgespeist werden.

Der schon als Läufer für seine Tempoverschärfungen gefürchtete Sebastian hat nicht nur ein neues Olympia-Kapitel aufgeschlagen,  sondern mit Preisgeld, das er in Umlauf bringt, auch dem IOC und seinem Präsidenten Bach unmissverständlich vor Augen geführt, dass Olympische Spiele nur dann den olympischen Stellenwert behalten, wenn sie mit einer von Kommerz diktierten Zeit gehen, in denen Geld und nicht pathetische Nostalgie die Welt regiert. Was nichts kostet, ist erst recht heutzutage nichts wert, So leid einem diese unumkehrbare Wahrheit auch tut…

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