Drei Spiele in der Europa League, nur ein einziges Pünktchen – und das hat ausgerechnet Wolfsberg geholt, also der Provinzverein, da müssen wir uns nichts vormachen. Auch dass der LASK bei Tottenham nicht so auf den Putz hauen würde wie in Lissabon gegen Sporting, das war von vornherein klar. Umso mehr schmerzt da schon, dass sich Rapid für die über weite Strecken tolle Vorstellung gegen Arsenal nicht belohnte, sondern gegen „Kanoniere“, die eher Rohrkrepierer glichen, doch noch verloren.
Müßig darüber zu diskutieren, wäre Tormann Strebingers Ausflug mit Fehlgriff in den Strafraum oder Neudeutsch: in die „Box“, nicht mit dem 1:1 bestraft worden. Schließlich hätte Arsenal mehr als nur einen Grund gehabt, mit der mitunter indiskutablen Leistung des eigenen (deutschen) Keepers Leno zu hadern, der mit dem Fuß-Ball auf Kriegsfuß stand – nicht nur beim 1:0 Rapids. Ist unsereins zu streng oder kritisch, wenn es meint, das bewundernswert temporeiche, aggressive Spiel gegen Ball und Briten (aus aller Welt) wäre halt nach einer guten Stunde über die Kräfte der Grünweißen gegangen? Und der auch meint, dass Arsenal – nomen est omen! – mit Captain Aubameyang noch eine Wunderwaffe im Tornister hatte, die es wie ein Ass aus dem Ärmel ziehen konnte, das kam, sah und traf. Ich finde, dass es wichtig, richtig und auch nötig ist, den Ursachen eines Rückfalls auf den Grund zu gehen statt Glücklosigkeit zu bejammern.
Wir dürfen uns nichts vormachen. Es sind eben jene beinharten Zweikämpfe, kräfteraubenden Tempowechsel und die enorme Laufarbeit auf dem hohen Niveau der Premier League, die nicht nur Rapid im täglichen Bundesliga-Alltag fehlen. Dumme, oft unnötige Fehler oder leichtsinnig-überhebliche Tändeleien, die hierzulande ohne gröbere Folgen bleiben, werden auf internationaler Ebene, also mehr als eine Stufe höher, von Klassemannschaften auch dann bestraft, wenn die weder in Höchstform noch Bestbesetzung spielen. Wär´s anders, würde Rapid jetzt nicht einer Sensation nachweinen, die es auf dem Fuß hätte haben können. Womit wir wieder bei einer typisch österreichischen „Sport/ler-Krankheit“ gelandet sind, die sich – trotz aller Leistungssteigerungen im heimischen Fußball im Laufe der vergangenen Jahre – auf den Konjunktiv in drei Worten reduzieren lässt: Hätti, täti, wari. Bis zum nächsten Mal.