Fussball

Rapid feuert zwar Feldhofer, macht aber dafür den Bock zum Gärtner .

Wie fast immer im heimischen Fußball, so wird so lange oder zu lange zugeschaut, bis – ja bis endlich gehandelt wird. Aber wie fast immer, so wird da nicht voll durchgegriffen, sondern reißt in geübter Halbherzigkeit nur ein, vielleicht sogar das kleinere Übel aus. Genau so hat es sich jetzt bei dem gebeutelten, schon lange nicht mehr respektierten Rekordmeister Rapid abgespielt, wo nach endlos langer Bergab-Spirale und ebenso langem Zuwarten der keineswegs g´schupfte Ferdl Feldhofer über die grünweiße Klinge springen musste, während just jener Sportdirektor, der ihn geholt hatte, nicht nur verschont blieb, sondern sogar das Traineramt übernehmen durfte.

 Satiriker oder Zyniker könnten jetzt natürlich händereibend vermeinen, dies wäre so etwas wie eine Strafexpedition für Zoran Barisic, der ja schlussendlich auch dafür verantwortlich ist, welch teils schon Ausschussware an Spielern mit dem Segen von ohnehin so gut wie ahnungslosen Vorstandbossen von Rapid um mehr oder weniger Geld und dazu Gagen engagiert wurden. Den einen zu feuern, dem anderen aber in neuer Doppelfunktion sozusagen doppelte Verantwortung zu übertragen, lässt sich allenfalls mit finanziellen Motiven, nicht aber mit sportlichen Überlegungen nachvollziehen.

Aber wer weiß, vielleicht verfügt dieser Zoki, wie man Barisic nennt, in der Karriere nach der Karriere über ein viel engmaschigeres, besseres Netzwerk als zu seiner besten Zeit als (Abwehr- und Mittelfeld-) Spieler, der aus seinem von vielen gelobten Talent alles, nur nicht das Maximum herausgeholt hat. Die besten Beziehungen, welcher Art auch immer, können, sollen und dürfen jedoch kein Mittel zum Zweck sein oder gar werden, Verantwortung auf andere abzuschieben und sich selbst fast schon als Opfer hinzustellen. Und das, obschon er selbst der wahre Täter war und ist, der alle Transfers zu und weg eingefädelt, beschlossen und abgesegnet hat.

Ferdl hin, Feldhofer her, der eher steirische Kärntner oder kärntnerische Sturm-Steirer denn (irreführend plakatiert) grünweiße Wahlwiener, musste beim alles andere denn fröhlichen, aber leicht vorhersehbaren Köpfe-Rollen den Schädel hinhalten. Der vermeintliche Freund und Helfer aber rieb sich wie davor schon beim Ex-Freund Didi Kühbauer die Hände wieder in Unschuld. Ich würde wetten, dass es nicht gut geht, ausgerechnet den Bock zum  Gärtner zu machen. Wie sagt das geflügelte Wort: Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. 

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