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Ruhe nach dem Sturm: Punktlandung zur Wiedergutmachung

Neuer Tag, neues Glück! Vergeben und vergessen, was (Skandalöses) gestern war, weil´s heute ein ebenso knappes, noch dazu goldiges Happy End auf der gleichen Schanze mit den gleichen Haupt- und Nebendarstellern gab. Und beide sprangen dabei so aus oder über ihren eigenen Schatten, die 24 Stunden davor bitter enttäuschte, medaillenlose Halbzeitsiegerin Marita Kramer aus Schwarzach-St. Veit ebenso wie die slowenische Kamarilla der Funktionäre um Miran Tepes und Konsorten. Und zu denen gehörte übrigens so nebenbei just die am Vortag unter dubiosen Umständen gekürte Einzelweltmeisterin Klinec, die mit einem verhauten Sprung den Schneeteppich ausgerollt hatte zur ebenso dramatisch-hauchdünnen Wiedergutmachung für das im Mannschafts-Bewerb konstante, fehlerfreie rotweißrote Skispringerinnen-Team.

Es muss, wie man sieht, eben wie bei einem Puzzle alles so passen, dass es sich zu einer ausgleichenden Gerechtigkeit fügt. Vater- oder doch Mütterland, wann weiß ja heutzutage kaum mehr, was verlangt wird, magst wieder ruhig sein, eure Frauen haben spektakulär bewiesen, dass sie trotz der Turbulenzen, Enttäuschungen, Aufregungen und abgewiesenen Proteste die Nerven behalten und als kleines, feines Imperium zurückschlagen können. Diesmal auch mit der Unterstützung von so guten Noten, dass am Ende mit dem klitzekleinen Vorsprung von 1,1 Pünktchen ein umso größerer WM-Triumph herausschauen konnte. Man hätte auch sagen können: Welch eine Punktlandung, verbunden mit Ruhe nach dem (berechtigten) Sturm der Entrüstung!

Fantastisch! Fabelhaft! Welch Balsam auf die frischen Wunden, die keine und keiner mehr spürte außer einer, die schon vorm Gold-Comeback die Flucht nach Hause angetreten hatte – jene Eva Pinkelnig, die nach dem Einzel-Flop durch die Vorjahrs-Dominatorin auf den Schanzen, die kleine Chiara Hölzl, ersetzt worden war. Ja, so halten sich im Großen wie im Kleinen die persönlichen oder mannschaftlichen Titel wie Triumph und die individuellen, aber auch Team-Tragödien sozusagen die Waage. Und das binnen 24 Stunden, die alles auf den Kopf stellen können. Hauptsache, SportlerInnen wie Offizielle können im Ernst- und Notfall so über sich hinauswachsen, dass sie in der Lage sind, über oder aber aus ihrem eigenen Schatten zu springen. Ironie des Zufalls, dass es auf der Schattenbergschanze in Oberstdorf geschehen  ist…

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