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Sag niemals nie im Slalom gegen Sieges-Pingpong

Auch wenn  das Pingpong um den Sieg zwischen der Slowakin Petra Vlhova und der schicksals-gebeutelten US-Allzeitgröße Mikaela Shiffrin in Levi eine Neuauflage erlebte, auch wenn die rotweißroten Ski-Damen weiter auf den ersten Slalomsieg seit 2014 warten müssen – das Kathi-Trio Liensberger-Truppe-Huber und das Chiara-Mair-Bartsch-Betreuer-Solo machen mehr als nur Hoffnung, dass irgendwann der Knoten platzt und eine Negativ-Serie reißt, die weder einige Podestplätze noch etliche Mannschaftserfolge leugnen können.

Natürlich sind´s nicht Teilzeiten, sondern Resultate unterm Strich, an denen SkiläuferInnen gemessen werden, gar keine Frage. Aber bei Durchsicht der Zeiten im Finale des ersten von zwei Slaloms auf dem (Mickey-Mouse-Hang) von Levi sieht man, dass es nur Wimpernschläge waren, die das rotweißrote Top-10-Quartett von den seit fast 20 Rennen unschlagbaren Duett an der Spitze getrennt haben, bei Liensberger gar nur 0,02 und 0,05 Sekunden, bei Truppe, Mair, Huber nur ein paar Augenaufschläge mehr.

Dazu muss man eigentlich auch das Junioren-Golden-Girl Maggie Egger vom Arlberg rechnen, die erstmals unter die Top 20 fuhr. Und nicht zu vergessen ein Trio, in dem großes Potenzial steckt, das aber zum Auftakt entweder Mut zum Risiko mit Ausfällen bezahlte wie Jungstar Franzi Gritsch und die Olympiadritte Kathi Gallhuber – oder aber die Bremse zog wie Comeback-Kid Bernadette Schild, das auf dem ungeliebten Flachhang das Finale schon einmal klar verpasst hatte, als es noch lange nicht aus einem Kreuzbandriss gekommen war.

Wie eingangs betont – die Ansprüche bei und für rotweißrote Ski-Teams, ob Weiblein, ob Männlein, sind zeitlos hoch und Pannen, Pech und Pleiten angesichts der goldenen Vergangenheit, der großen Tradition, patriotischen Erwartungen und topografischen Vorteilen fast schon unentschuldbar. Und darum den begeisterten Ski-Fans, die in alter Normalität zu Abertausenden die als Events aufgezogenen (Heim)-Rennen gestürmt hatten, eine jahrelange Sieglosigkeit bei Nachsicht aller Taxen irgendwann kaum mehr zuzumuten. Oder gar zu erklären wie Franco Foda den unansehnlich-grauenvollen, aber auf wundersame Weise erfolgsgekrönten Team-Kick.

Anders als im Fußball, wo ein kleiner Fehler noch lange nicht fatal sein muss und/oder von Mitspielern ausgebessert werden kann, bedeutet ein kleiner (Aus)Rutscher oder falscher Schwungansatz normal schon das Ende aller Sieges- oder Podest-Hoffnungen. Worüber, wie erwähnt. ebenso normal meist ein Wimpernschlag entscheidet. Wie über Siege oder Laufbestzeiten. Oder übers Ende des Sieges-Ping-Pong eines Duetts, von dem schon jetzt und dann erst recht lachende Dritte träumen. Sag niemals nie, schon gar nicht, wenn´s über Nacht eine zweite Chance gibt, alles zu ändern…

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