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Schöttel stellt sich vor Foda und nimmt Spieler ins Visier

Ein Unglück, so heißt es, kommt selten allein. Nicht nur, dass nach den Färöer die derzeit überragenden Dänen auf uns in Kopenhagen zukommen, hat jetzt ein Quintett an Teamspielern für den WM-Qualifikations-Doppelpack abgesagt. Der einen Leid, der anderen Freud, vor allem der nicht mehr geknickter Häupter, sondern stolz geschwellter Brüste nachnominierten Rapidler, des Triplepack-Kara und des Dynamo-Grüll. Und dann wäre da noch ein Ex-Rapidler, der mehr als jeder andere für Grünweiß gespielt hat, der ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel nämlich.

Jenem verlässlichen Abwehrspieler, dem wegen der 436 Matches für den damals noch viel stärkeren Rekordmeister das Mäntelchen einer Legende umgehängt wurde, was natürlich Mumpitz ist im Vergleich und zu Ehren nicht nur körperlich größerer Granden der Hütteldorfer. Ja, Schöttel war auch Trainer und Sportdirektor der Rapidler, ehe es erst bergab ging bei Wr. Neustadt und Grödig, dann unaufhaltsam bergauf mit U21-Natioanlteam bis zum Sportdirektor, der jenem Ruttensteiner folgte, von dem als Israel-Teamchef wir zuletzt in Israel eine auf den Deckel (2:5) bekommen haben.

Peter, der Große oder doch eher Lange, hat sich, wer kann´s ihm verdenken, im Vorfeld des Qualifikations-Doppelpacks beim ÖFB-Medientermin schützend vor Franco Foda gestellt und die Diskussionen um dessen Person als Teamchef für eine falsche, nicht nachvollziehbare Reaktion auf Post-Euro-Pleiten gehalten. Ja, der gute Peter, dieses Muster an Vereinstreue, kann halt nicht aus seiner Haut. Einmal loyal gegenüber Arbeitgeber oder auch nur als rechte bzw. linke Hand vom Abwehrchef, immer loyal, komme was wolle oder auch solle. Ja, man könnte das auch umdrehen und sagen: Ja, darauf ist absolut Verlass bei einem wie Schöttel, der im Zuge des Interviewtermins dann auch dezidiert erklärte: „Ich persönlich bin guter Dinge, dass es mit Franco Foda weiter geht, dass wir mit Franco Foda zur Weltmeisterschaft fahren. Das ist das große Ziel, das wir alle haben!“

Allerdings werden die Chancen immer kleiner und die Luft dabei immer dünner, das zu schaffen. Und in einem Atemzug macht er dafür allerdings nicht Foda verantwortlich, an dessen taktischen (Ra)Finessen ebenso wie Personalia durchaus gezweifelt werden kann, nein: muss, sondern vor allem die Teamspieler, die allzu viel Fehler begehen würden, ohne daraus die Lektionen so gut und schnell zu lernen wie er es seinerzeit getan habe. Ja, Schöttel fordert von den Teamspielern quasi mehr Ehrlichkeit zu sich selbst ein, was man aber durchaus auch von ihm beim Blick in den Teamchef- und Sportdirektor-Spiegel verlangen kann und auch muss.

Ich bin schon gespannt auf die Trotzreaktion der Nationalmannschaft, die ja jetzt auf ein Quintett oder gar halbes Dutzend an Spielern verzichten muss. Da Schöttel ja vor allem die alte Garde mit seiner Kritik ins Visier genommen hat, muss er mit uns darauf hoffen, dass die neue, alternative Garnitur auch neuen, frischen Wind ins Team und Spiel bringt. Sollt´s wieder nicht klappen, dann wüsste ich nicht, wer sich sowohl vor Foda als auch Schöttel schützend hinstellen sollte. Mitgefangen. Mitgehangen. Part of the Game.

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