Sie war im Jahre 2021 mit Felix Auböck, dem Vize-Europameister und Triple-Finalisten von Tokio, als Kurzbahn-EM-Dritte, EM-Langbahn-Vierte, Olympiazwölfte und Rekordlerin die zweite große Nummer im heimischen Schwimmsport: Lena Grabowski, 19 Jahre jung, Burgenlands beste Schwimmerin aller Zeiten aus Parndorf, gehört auch zu den Finalkandidaten bei der Kurzbahn-WM 2021 in Abu Dhabi, die am kommenden Mittwoch beginnt und für sie am Freitag das programmierte Highlight ansteht.
Wie gut sie wirklich drauf ist nach überstandener Verkühlung kurz vor den heimischen Kurzbahnmeisterschaften in Graz, darüber rätselt sie selbst ein wenig – und das, obschon sie in der Auster-Kurzbahn trotz Vielstarts (z. B. 400m Lagen) in ihrer Domäne, den 200m Rücken, konkurrenzlos und eher locker mit 2:07,41 eine ansprechende Zeit erzielt hatte, Um in Abu Dhabi das Finale zu erreichen, so schätzt Lena, werde sie wohl an ihren Rekord herankommen oder womöglich sogar die 2:04-Mauer knacken müssen.
Lena Grabowski – obschon Langbahnspezialistin, gehört sie auch auf der WM-Kurzbahn zu den Finalanwärterinnen.
Ginge es nach Grabowskis Ausdauer-Fähigkeiten, dann wäre das ganz sicher kein Problem. Sie habe sich zwar am „ersten Hunderter“ schon gesteigert, weiß aber, „dass ich mich da noch verbessern muss, das wäre wichtig, weil ich am zweiten Hunderter nicht viel langsamer bin, der ist meine große Stärke!“ Andersrum: Je weniger Rückstand nach 100m, umso größer die Chance, über 200ßm möglichst weit nach vor zu kommen. Dessen ist sich Grabowski, die schon wusste, was sie will, auch bewusst.
Da aber niemand vorhersagen könne, wozu die teil auch schon von ISL oder anderen Meetings geschlauchte Konkurrenz fähig sei, will sich Lena von vornherein gar nicht auf spekulative Hochrechnungen einlassen, was im 25m-Pool von Abu Dhabi möglich ist. Hochgerechnet hat Grabowski aber schon jetzt, dass es eher wenig Sinn machen würde, sich im kommenden Jahr parallel auf die zentrale Matura und die im Mai angesetzte Langbahn-WM 2022 in Fukuoka (Japan) gleichzeitig zu konzentrieren, da könnte es leicht passieren, sich zwischen zwei Sessel zu setzen. Und das ist für Lena, laut Papa Christoph eine Perfektionistin, kein Thema.
Auch wenn ihr Trainer-Mentor Fehervari überzeugt ist, dass sie mit ihren Qualitäten beides auf einen Nenner bringen würde, so will sich Lena nicht auf das doppelte Spiel mit dem Risiko einlassen. „Ich werd´ auf die WM in Japan verzichten, um mich ganz auf die EM 2022 in Rom zu konzentrieren. Da lässt sich ein Formhöhepunkt beim Highlight im Sommer auch leichter planen!“ Dann und dort, also in der Ewigen Stadt, soll für Lena noch vor ihrem 20. Geburtstag eine Sternstunde schlagen – mit der nächsten Medaille, die sie schon ins Visier nimmt. Dann soll´s auch mit einem Sponsor klappen…