Allgemein

Seit Prock den Schorsch holte, hauen Ösi-Rodler den Deutschen ein(en) Hackl ins Kreuz

Natürlich drehte sich an diesem Wintersport-Wochenende fasst alles um die Dramen in Wengen und auch die rotweißroten Erfolgsgeschichten in Altenmarkt-Zauchensee. Auch wenn sie hin und wieder bildfüllende im heimischen Sportkanal auftauchten, so spielten die heimischen Kunstbahnrodler medial nur die zweite Geige, obschon sie wie schon im Vorjahr wieder auf die Pauke hauten mit einem wahren Trommelwirbel an Siegen und Podestplätzen. Da ja im renovierungsbedürftigen olympischen Eiskanal nicht nur im Weltcup gerodelt wurde, sondern auch um EM-Medaillen, steigerten sich die Markus-Prock-Erben und Schorsch-Hackl-Schützlinge wieder in einen wahren Goldrausch, der in den Individualrennen nur durch einen kapitalen Fehler des zur Halbzeit führenden Damen-Doppelsitzers unterbrochen wurde.

Noch vor wenigen Jahren, als die bayrischen und sächsischen Rodler nicht nur, aber auch mit uns Österreichern fast immer und überall buchstäblich Schlitten gefahren waren, hätte man eine derartige Trendumkehr prophezeien oder erwarten können. In dieser für die Teutonen eher eisigen Wende der anderen Art geben auf einmal die rotweißroten Recken a la Müller und Gleirscher-Brüder oder kleinen Rodelkünstler a la Kindl den Ton wie seit Jahrzehnten nicht mehr an. Was ganz sicher damit zu tun hat, dass Mensch und Material, Fahrkunst und Körperkraft, schnelle Kufen und mentale Stärke eine Symbiose bilden – und den Stoff liefern, aus dem Träume und Triumphe sind…

Als alten Medienhasen, der seit 60 Jahren dabei ist und viele Trends und Entwicklungen in richtige wie in falsche Richtungen miterlebt hat, erinnern mich die tollen Talfahrten an die Höhenflüge der Schanzenadler in den 70er-Jahren. Und damit auch an jenen Professor Baldur Preiml, der es als akademischer Praktiker, olympischer Medaillengewinner und Bischofshofen-Sieger verstanden hat, ganz neue (Material) Kapitel in einem bis dahin eher verzopften Skisport aufzuschlagen.

Es spricht für den früheren Welt- und Europameister, dreifachen Olympiamedaillengewinner und 10maligen Weltcupsieger Prock, dass er seinen einstigen Erzrivalen, aber ebenso guten Freund Schorsch über die Grenze ins Land geholt hat, um den Deutschen sozusagen das Hackl ins Kreuz zu schlagen. Vielleicht würd´s auch dem Skiverband mitunter gut tun, nicht nur Toptrainer zu exportieren, sondern den einen oder anderen Spitzencoach zu importieren, um alte Pfade zu verlassen und neue Wege zu gehen. Die Rodler jedenfalls sind mit den Geheimtipps des dreifachen Olympiasiegers nicht schlecht, nein; so gut wie noch nie gefahren!

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen