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Servus Evi oder: Süßholzraspeln um klein bisserl Doping

 Seit wir unterwegs sind zur neuen Normalität, zählen ja alte Werte und Parameter nur noch wenig – auch und vor allem im Staats-Funk- und Fernsehen sowie den mit ganz wenigen, wenn nicht einer Ausnahme ziemlich regierungsfreundlichen privaten Medien, die sich tagtäglich mit Maske vorm Gesicht demaskieren. Na Servus, das galt bisher in Corona-Zeiten als Antwort der Unabhängigkeit auch im Sport-TV, sprich: Talk im Hangar. Na Servas musste ich allerdings Montagabend ebendort sagen, wo nach dem unfreiwilligen Herz-Schmerz-Rücktritt des Ex-Nord-Kombi-Weltmeisters Bernhard Gruber unter dem Titel: Einmal Hölle und zurück darüber diskutiert wurde, wie Sportler ihre Krisen bewältigen.

Welche Promis gaben da ihren süßen oder scharfen Senf dazu? Herminator Maier, der 55 Rennen, zweimal Olympiagold, 3 WM-Titel und 4 Weltcups gewonnen hat, obschon er dem Tod von der Schaufel gesprungen war? Mitnichten! Etwa Neo-Star Stefan Brennsteiner, der nach vier Kreuzbandrissen mit 29 Jahren erstmals aufs Podest gefahren war? Irrtum! Nein– Servus-TV schaffte es, ausgerechnet den Multi-Entertainer-Anchorman Armin Assinger vom größten Rivalen ORF hinzusetzen, jenen Abfahrer, der vor mehr als 30 Jahren mehrmals am lädierten Knie operiert worden war, aber nur 4 Rennen und keine Medaille gewonnen hat!

Dann saß neben Anlassfall Gruber auch noch ein abseits der Insider-Szene kaum bekannter, bayrischer Extrembergsteiger wie Stefan Glowacz, Schwiegersohn des berühmten, schon verstorbenen deutschen TV-Sportreporters/Buchautors Harry Valerien. Dazu der Nicht-Mehr-DSV-Sprunglauf-Erfolgstrainer und erfolglose Schlierenzauer-Helfer Werner Schuster, als Springer einst siebentes Rad am ÖSV-Schanzenwagen, neuerdings aber Autor eines Buches, das natürlich verkauft werden will.

Last but not least als weiblicher Aufputz auch noch Jung-Mama Evi Sachenbacher, verheiratete Stehle, aus Reit im Winkl nahe der Tiroler Grenze, die Gold und Silber bei Olympia gewonnen hatte, ehe sie als Dopingsünderin (Nahrungsersatzmittel…) verteufelt, dann von der Staatsanwaltschaft exkulpiert, sogar entschädigt und – Na Servas, meine bayrischen Söder-Freunde – nicht nur vom Dosen-Sender mit deutscher Affinität, sondern auch vom sonst so strengen (ost)deutschen Dopingjäger Hajo Seppelt als Opfer von Dopingverleumdungen gebührend bemitleidet wurde.

So nahe der deutsche Raum, so wichtig Einschaltziffern auch und gerade für einen Privatsender a la Servus sind, der uns tagein, tagaus mit teils fabelhaften Sendungen beglückt – dieses nachbarschaftliche Süßholzraspeln heimischer Medienmenschen ist höchst befremdend, wenn man sich erinnert, wie eben diese Medien auf die eigenen Trainer und SportlerInnen hingedroschen hatten wegen ähnlicher oder kaum anderer Vergehen als die bayrische Frau Evi, die schon  ihre Heimat verlassen hatte wollen, um (das inzwischen weltweit verunglimpfte) Tirol zu beehren. Ja, so dreht sich ein Karussell, von dem wieder einmal niemand weiß, wer es im Hintergrund in Schwung gebracht hat oder bringen wollte.

Nichts gegen die fesche, sympathische Evi  und die Doch-nicht-Tränen, die sie runterwürgte bei ihrer Aussage – was sollen sich jene österreichischen Sportler (Ski, Rad etc.) denken, die von medialen Scharfrichtern, indoktrinierten, oft unsportlichen Staatsanwälten und ebenso oft gnadenlosen Gerichts- Vorsitzenden durch den Kakao gezogen oder mit harten Präventiv-Urteilen gar hinter schwedische Gardinen gesteckt wurden? Namen von hochgejubelten Kapazundern außerhalb der russisch-östlichen wie österreichischen (Einfluss)-Sphäre gab´s bisher noch immer keine, auch nicht von jenen, die sich beim angeblich weltweit vernetzten Erfurter Doping-Arzt Mark S. eingedeckt haben sollen.

Es ist das alte Lied, das angestimmt wird. Man lässt die Großen laufen, für kleine Ösi-Würsteln und „Sport-Mafiosi“ aus den(von neuen kalten Kriegern) verteufelten „Putin-kimschen“ Dörfern aber gilt: Verdammt in alle Ewigkeit! Auch das, verehrte Blog-Leser, gehört zur neuen Normalität im Sport! Ich wage das nach fast 60jähriger (auch politisch beeinflusster) Medien-Erfahrung zu behaupten – ob man´s wahrhaben will oder auch nicht …

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