Wintersport

Snowboard-Evergreen Claudia Riegler: Bald 50, schnell wie immer, keine Spur von müde

Alter schützt vor Klasse nicht! Wo sonst und bei wem sonst, wenn nicht bei dieser (Grand) Dame des Snowboards, sollte dieser Spruch zutreffen! Da muss man kein Brettl vorm Kopf haben, wenn man sieht, wie die ewig junge Claudia Riegler, gebürtige Wienerin aus der Herminator-Heimat Flachau, immer noch oder wie immer viel jüngeren Boarderinnen um die Ohren brettert. Während ihre ein Jahr jüngere Schwester schon seit längerer Zeit die alpinen ÖSV-Damen als „Pressetante“ mit viel Herzblut umsorgt, fährt Claudia im 50. Lebensjahr wie im halben Alter noch um den Sieg mit!

Jawohl, um den Sieg wie beim Snowboard-Night-Race in Badgastein, dem Flutlicht-Parallelslalom als Pendant zum Ski-Slalom im, heimatlichen Flachau! Erst im rotweißroten Finale war dann Endstation für den Evergreen gegen die halb so alte Olympiazweite Daniela Ulbing aus Kärnten! Bis dahin hatte Frau Nimmersatt erst Bestzeit in der Qualifikation aufgestellt und dann eine nach der anderen Gegnerin hinter sich gelassen, um schlussendlich mit Platz zwei ein tolles Comeback am Podest zu feiern.

 

Natürlich ist eine wie Claudia Riegler nicht die Regel, sondern eine echte Ausnahme-Erscheinung wie etwa das alpine französische Perpetuum-Mobile namens Johan Claret (42), der mit 39 seine erste WM-Silberne gewann und mit 41 in Peking dann Olympiazweiter in der Abfahrt (im Sandwich mit Feuz und Mayer, die er sportlich demnächst beide überlebt) wurde. Der bald 50jährigen Riegler fehlt zwar olympisches Edelmetall, dafür hat sie aber den kompletten WM- Medaillensatz mit Gold beim Kreischberg-Heimspiel 2017, Silber und Bronze.

Und wer weiß, vielleicht folgt nach dem Gastein-Flutlicht-Highlight noch ein Saisonsieg – 23 Jahre nach dem ersten Triumph in Innichen, dem ersten von sechs (davon 2 im Cross!) und insgesamt 28 Podiumsplätzen! Und wer weiß, vielleicht hat sie auch noch Olympia 2026 im Visier, wenn es ihr gelingt, das Rad der Zeit auch in naher Zukunft immer weiter zurückzudrehen. Ein Fall fürs Guinness Book of Records ist das Brett-Unikum ja sowieso schon längst.

Darüber hinaus aber ist Riegler schon deshalb, weil sie so viel oder fast alles erreicht hat, auch ein Musterbeispiel, welch Triebfeder für Erfolge der Spaß am Sport sein kann – auch in einer Disziplin, in der es auf höchste Mobilität, auf Tempo, auf Technik, Standfestigkeit, Balance und Durchblick ankommt. Und da wird Claudia Riegler sozusagen zum Testimonial für den Grundsatz, nur so alt zu sein, wie man sich fühlt. Schwesternherz Manuel hätte ihre Freude daran, würd´s aktuell bei den Alpindamen in Slalom wie Riesenslalom eine wie Claudia geben, aus der Fröhlichkeit statt Frust spricht. 

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