Ob in Österreich und des FK Austria wegen, oder international und der Sommerspiele in Tokio halber – die Augen der violetten Fußballfans wie aller Olympia-SportlerInnen sehen mit gemischten Gefühlen dem 21. April entgegen. Nicht nur deshalb, weil an diesem Tag in zweiter Instanz über Ja oder Nein zur Bundesliga-Lizenz von Austria entschieden wird, an diesem Tag findet auch eine offenbar ganz wichtige Konferenz des IOC statt. Wie das eine ausgeht und was beim anderen entschieden wird, das steht noch in den Sternen, aber meiner bescheidenen Meinung nach geht´s da wie dort um die künftige Existenz. Welche Gefahren ein (Zwangs-)Abstieg bedeuten kann, das hat man nicht nur hierzulande an den Beispielen von Tirol, GAK, Vienna und anderen erlebt, sondern auch bei den Münchner Löwen, die sich mühsam wieder hocharbeiten müssen.
Was aber, so stellt unsereins sich die Frage, würde eine neuerliche Absage der Tokio-Sommerspiele für das IOC und Olympia bedeuten? Wäre das etwa gar auch Wasser auf die US-Mühlen, um wie vor mehr als 30 Jahren wieder Verbündete zu suchen, mit denen die Winterspiele 2022 in Peking aus eher fadenscheinigen politischen Motiven boykottiert werden sollen? Geht es gar in der dritten Dekade des 21. Jahrhunderts der einst so hehren olympischen Idee an den Kragen, weil sie inzwischen vom Gewinn um jeden Preis, sei es sportlich, sei es kommerziell, sei es außenpolitisches Kleingeld, ohnehin schon pervertiert wurde? Oder sind Idee wie Spiele mittlerweile schon Relikte aus dem 19. Und 20. Jahrhundert, die trotz aller Konzessionen im Detail a la Klettern, Rugby, Karate usw. halt nicht mehr dem Geist einer Zeit entsprechen, die sich nur insofern aus sogenannten Klassikern was macht, wenn sie sich unterm Strich wie etwa das 100m-Sprint-Highlight auch mit hohen Einschaltziffern und noch höheren TV-Milliarden auszahlen.
Ja, das ist, ob es die Olympier rund um die Welt wahrhaben wollen oder nicht, der Lauf der Welt, den nichts und niemand a la longue aufhalten kann. Am wenigsten zu allem Überdruss übrigens just diejenigen, für die die Olympischen Spiele, ob Sommer, ob Winter, immer noch als wichtigste und stärkste Antriebsfeder dienen, um fast alles dem Sport, der Leistungssteigerung und dem Traum von (olympischen) Medaillen unterzuordnen. Wie aber die olympische Geschichte lehrt, geht´s gerade in Pandemie-Zeiten, die mit Hunderttausenden an Zuschauern zwangsläufig auch hohe Einnahmen ausschließen, in erster Linie um verlorenen Gewinn oder zumindest möglichst geringe Verluste. Am aller wenigsten aber über Gesundheitssorgen hinaus ums Wohl und Wehe der SportlerInnen, die schon immer als unbezahlte, aber unbezahlbare Marionetten höheren Herren/Damen) dienen – für jene im IOC ebenso wie für jeweilige Veranstalter. Dagegen sind die paar Austria-Millionen trotz möglicher fataler Folgen nicht mehr als ein Klacks.