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Tennis, Golf und Fußball: Zwischen zweiter bis dritter Ebene und Beletage ist halt die Kluft groß

Österreichs Tennisspieler: Innen haben aufhorchen lassen am Wochenende: Jurij Rodionow verteidigte seinen Turniersieg in Biel, Sebastian Ofner verlor erst das Finale in Zadar, die Deutsche aus Wien, Sinja Kraus, gewann in Kolumbien ihr drittes ITF-Turnier. Na, wenn das kein Aufschwung ist, was dann? Ja, wär´s wirklich so, wär´s mehr als nur vielversprechend, ist´s aber nicht ganz so, wie vielleicht allenthalben dargestellt. Natürlich kann man, ich hab´s im Ohr, nicht mehr als gewinnen, dennoch handelt es sich um Erfolge auf zweiter, dritter oder noch unterer Ebene gegen SpielerInnen, die sich nicht für die Beletage qualifiziert haben – oder den Qualifikationen aus gutem Grund ausgewichen waren.

Was Indian Wells und Miami, also die Masters-Turniere betrifft, war nämlich aller Anfang auch schon das Ende, ob bei Dominic Thiem(inho), ob bei Julia Grabher, die als Lucky Loser dank Freilos auch noch das Geld für die verlorene Runde zwei kassierte, ob beim Doppel Erler-Miedler. Heimturnier-Siege in Kitz und Wien sind zwar schön und gut, aber ein 1000er ist halt was anderes, auch deshalb, weil die Einstellung der Top-Doppelspieler womöglich doch ein bisschen anders ist, wenn´s um mehr Punkte geht. Da war halt dann die Hürde der beiden 36jährigen Kolumbianer Cabal und Farah doch noch zu hoch. Unter dem Strich schaut die rotweissrote Miami-Bilanz weniger rosig, sondern eher ernüchternd aus: Drei Hauptrunden-Matches, drei Niederlagen, kein Satzgewinn. Also 0:3 und 0:6.   

Ich will zwar hier nicht einen Sport gegen den anderen, den einen oder die anderen Spieler: Innen aus der Golfszene gegen die mehr oder weniger alten Tennisstarlets ausspielen, aber gemessen an den genannten Tenniserfolgen wiegen die Resultate der Golfer: Innen weitaus mehr. Auch wenn´s im Schatten des Matchplay-Turniers in Austin mit einem seit kurzem ein wenig schwächelnden Austro-Amerikaner aus Wien, Sepp Straka (immer noch Top 35 aus der Welt), ausgetragen wurde – mit Platz 8 hat sich Matthias Schwab beim 3,8-Millionen.-Dollar-Turnier in Punta Cana (Dominikanische Republik) endlich aus der Verunsicherung befördert. Und vor einer Woche schaffte das Damen-Trio Emma Spitz (16.), Christine Wolf und Sarah Schober (28.) bei der Aramco-Series ein mehr als respektables Ergebnis auf der Ladies European Tour auch gegen Größen aus aller Welt.

Wie gut und stark heimische „Stars“ oder „Asse“ sind, die da und dort nach kleineren Erfolgen gerne etwas hochtrabend tituliert werden, das sind die direkten Duelle mit etablierten Klasseleuten oder solchen, die auf Neudeutsch „Proven Products“ heißen. Und bei will ich auch daran erinnern, dass auch ein womöglich klarer Heimsieg im heutigen Flutlicht-Euro-Quali-Duell mit dem Fußballzwerg Estland als das gesehen werden muss, was es ist: Formalität, die dazu dient, für künftige Aufgaben die bestmögliche Mischung zu finden und Selbstbewusstsein zu sammeln. Zwischen dritter Ebene und Beletage aber ist der Unterschied so groß, dass man sich keinen Zerrspiegel vorhalten sollte.

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