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Top-Events a la Erste Bank Open und Gefahr, dass Ö-Sport mit Gas die Stars ausgehen

Was für den ehemaligen Schwimmer Herwig Straka einst auf einem Grazer Dach mit einem kleinen Turnier begonnen hatte, hat sich im Lauf der Jahre unter seiner Turnierchef-Ägide inzwischen in Wien zu einem der ganz großen Tennis-Évents ausgewachsen. Und wenn auch Lokalmatadore wie früher Muster, Skoff und dann Melzer, inzwischen natürlich auch Comeback-Kid Thiem aus Lichtenwörth eine ganz wichtige Rolle spielen, so hat sich Wien längst als ein toller Magnet für die absolute Weltklasse erwiesen. Die Erste Bank Open mit ihrem Millionen-Budget, Top-Ten-Spielern und Grand-Slam-Siegern ist das mittlerweile letzte sportliche Leuchtturmprojekt einer Metropole, die früher mit Weltmeistern gesegnet war, ehe sie zum Veranstaltungsweltmeister mutierte. Aber auch das ist, wie die noch dazu durch Pandemie und Energieknappheut geprägte Gegenwart zeigt, ebenso Geschichte wie eine Sportstadt Wien. Es war einmal.Leider.

Was das betrifft, kann die Bundeshauptstadt den Innsbruckern die Hände reichen. Was Top-Tennis in der inzwischen in die Jahre gekommen Stadthalle, das ist für die Tiroler Landeshauptstadt das Skispringen bei der Vierschanzentournee auf der historischen, aber vor 20 Jahren auf FIS-Befehl vom Schröcksnadel-ÖSV modernisierten, historischen Bergisel! Als letzter Rest vom einstigen (olympisch doppelt gemoppelten) Schützenfest lässt der von Stararchitektin Hadad meisterhaft geformte Anlaufturm mit Panoramablick auf die Inn-Metropole grüßen. Und wenn kurz nach dem Jahreswechsel immer noch und jetzt erst recht wieder bei Tageslicht um den Sieg gesprungen, nein: fast schon geflogen wird, dann mischen bei europa- bis weltweiter TV-Übertragung auch rotweißrote Adler mit.

Ansonsten aber, das sei schmerzlich vermerkt, teilt Innsbruck allmählich das Los des Wien-Sports, mit dem es aus verschiedenen, auch von der Politik verschuldeten Gründen immer mehr bergab gegangen ist! Der einstige Fußball-Serienmeister ist wieder einmal pleite und im Niemandsland! Die Fahnen müssen, abgesehen von den Top-Rodlern, den American-Footballern und Eishockey-Haien die Kleinstädte und Dörfer Wattens, Schwaz, Telfs und andere hochhalten! Wenn jetzt der einst wegen haushoher Überlegenheit nach München „geflüchtete“ Volleyball-Guru Kronthaler mit Sohn in seiner Heimat wieder von vorn anfängt, darf man gespannt sein, wie sich die Dinge angesichts der nicht zu leugnenden Tatsache entwickeln, dass auch für den Spitzensport allenthalben das Licht oder das Gas ausgehen?

Gretchenfrage: Müssen die (Spitzen)-Sportvereine, die mitunter ohnehin krachen wie die legendäre Kaisersemmel, die staatlichen Förderungen dann vor allem dazu nützen, die drastisch erhöhten Energiekosten zu begleichen statt den (Spitzen- wie Breiten)-Sport für Junge und Junggebliebene zu fördern? Und ob in absehbarer Zeit je eine 50m-Schwimmhalle im Westen Österreichs, am besten Innsbruck, gebaut werden kann, steht mehr als nur in den Sternen…

Ausgeschlossen ist ja hierzulande schließlich so gut wie nichts, wenn der Amtsschimmel wiehert. Kollegen aus dem Ausland haben es für einen Scherz gehalten, als ich ihnen eines der (Treppenwitz)-Beispiele erzählt habe, wie sich der eine oder andere, bei uns für ein Randereignis gehaltene Weltsport sozusagen ins öffentlich-rechtliche Fernsehen drängen muss, damit er samt Sponsoren ins Bild kommt. Von den staatlichen oder privaten Förderungen ist nämlich eine schöne Stange an Geld (Prozentzahlen) für die Produktionskosten des Staatsfunks zu entrichten, damit er einerseits vorkommt, andererseits gegen einen Obolus das ORF-Sport-Programm füllt. Andersrum: Einiges vom Geld, das er kriegt, wandert von einer Tasche wieder zurück in die andere.

Wen wundert´s, dass mit Ausnahme weniger, vor allem Wintersportler, wir hierzulande immer mehr und immer öfter von Erfolgen der Auslandsösterreicher a a la Auböck, Straka, Schwab, Alaba, Arnie und Co. leben. Oder von immer weniger Vorzeige-Events. Auch daran sei kurz vor dem Gala-Abend für und mit SportlerInnen des Jahres erinnert, bei denen wir uns auch seit Jahren mit wenigen Ausnahmen im Kreis drehen. Umso mehr droht die Gefahr, dass uns auch da „das Gas ausgeht“…

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