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Um Wales aus dem WM-Weg zu räumen, muss alle Qualität auf den Platz!

Auf Holz geklopft, Schwein gehabt! Fortuna hat in Gestalt von Lothar Matthäus, einst glückloser Rapid-Trainer, aber offensichtlich einen rotweißroten Glücksengel zur WM-Playoff-Auslosung geschickt. Wenn man denkt, dass die Kugel anderwärts so rollte, dass sie einen der beiden letzten Europameister, also Italien oder Portugal, aus dem WM-Rennen für Qatar kegelt, dann waren wir Österreicher samt Teamchef und Team auf Rosen gebettet. Zumindest auf den ersten Blick, schließlich hat uns die Zwei-Topf-Lotterie mit Wales einen vermeintlich leichten Gegner beschert, den wir schlagen können, um uns dann den schon bei Euro 2021 besiegten Ukrainern oder den Schotten im direkten Duell um einen WM-Endrundenplatz zuwenden zu können. Ja, schön wär´s, wär´s so einfach wie in der ersten Reaktion, die von einem Aufatmen begleitet worden war: Schreck lass nach, Play-off magst kommen, Qatar wartet schon.

Bei näherer Durchsicht der allerletzten Akten und Fakten stellt sich allerdings heraus, dass von einer sogenannten „g´mahten Wies´n“ gegen die Waliser alles, nur keine Rede sein kann, ebenso wenig wie gegen Schottland, also zwei britischen Mannschaften, die uns alles, nur nicht liegen. Sowohl gegen Wales in der WM-Qualifikation 2016/17 als auch gegen die Schotten in der der letzten WM-Qualifikation 2022 haben wir jeweils nur ein Pünktchen geholt, wobei das 0:1 in Wien gegen die Schotten ja noch in ziemlich frischer Erinnerung sein sollte. Und was die Waliser betrifft, so stimmt´s natürlich, dass sie in der Defensive beileibe keine Kinder von Traurigkeit sind, sondern eher das, was man hierzulande Wadlbeißer oder gar Holzfäller nennt, die dem Prinzip huldigen: Wer steht, der liegt!

Wir sollten aber auch nicht vergessen, dass Wales mit dem zwar nicht mehr taufrischen, aber dann, wenn er fit und motiviert ist, immer noch spielfreudigen und torgefährlichen Real-Madrid-Edeljoker Gareth Bale einen Weltklassemann im Talon hat. Wer weiß, ob´s nicht den besonderen Ehrgeiz des 2013 teuersten Fußballers der Welt weckt, es seinem Klubkollegen Alaba, Trainer Ancelotti und Präsident Perez zeigen zu wollen, was er immer noch draufhätte, wenn man ihn ließe. Ja, wer weiß, was in seinem Individualisten – übrigens nicht unähnlich unserem „Arnie“, nur weltweit halt, weit bekannter? Immerhin hat Bale in 100 Länderspielen für die oft unterschätzten, daheim seit vielen, vielen Qualifikations-Spielen (WM, EM) nicht weniger als 36 Tore geschossen, was ganz schön viel ist für eine defensiv orientierte Truppe.

Gareth Bale, der millionenschwere Edeljoker von Real-Madrid, im WM-Duell mit hochgelobten Klubkollegen Alaba.

Kurzum, wir sollten uns, da wir ja zudem noch in Cardiff spielen müssen, dem Ausweich-quartier der Engländer beim Bau der neuen Wembley-Arena, keineswegs in der Favoritenrolle fühlen oder uns gar überschätzen. Wir können die harten gälischen, also keltischen Knochen mit ihren speziellen Tugenden nur dann ausschalten am Weg nach Qatar, wenn wir die auf dem Papier größere Qualität von A(laba) zu A(arnie) auch wirklich auf den Platz bringen. Und dafür bedarf es sicher noch besserer Leistungen als bei den beiden Klagenfurt-Siegen gegen zwei Gegner, die zu schwächsten der Schwachen zählen. Moldawien ist Nummer 185, Wales aber die Nr. 19 der Fußballwelt. Und damit elf Plätze vor uns Österreichern. Daran sei jedenfalls erinnert, wenn von Glücksgöttin die Rede ist, die uns Portugal oder Italien erspart, aber Wales beschert hat.

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