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Verdrehung der Tatsachen macht aus Niederlage halt keinen Sieg

Österreich, kannst stolz sein auf uns, das hat uns David Alaba, der Kapitän, mitgeteilt. Und weil viele sehr stolz waren, haben sie auch die Helden von Wembley bei der Rückkehr voll Freude empfangen. Und weil ihm sehr viele jetzt auf die Schulter klopfen, hat sich der geschichtsträchtige Teamchef Franco Foda jetzt bemüßigt gefühlt, es seinen Kritikern, Nörglern und (unausgesprochen) quasi Nestbeschmutzern endlich hineinzusagen, schließlich habe ihm die Euro mit allem Drum und Dran mehr als nur recht gegeben. Na ja, am Ende des Tages und der 120 glücklosen Minuten hat Österreich nämlich gegen Italien nicht gewonnen, sondern verloren, das lässt sich durch noch so gutes Schönfärben über die Sieger der Herzen – Pietät verbietet royale Parallelen – einfach nicht leugnen.

Jetzt sagt er es ihnen aber endlich mal rein, der hostorische Fußballteamchef franco Foda.

Es ist bei allem Respekt vor einer wirklich sehenswerten, bisher besten Leistung des Fußballteams ebenso eine Verdrehung der Tatsachen wie die Betonung, dass tolles Spiel und kämpferischer Einsatz nicht belohnt worden wären. Ja, welch unsichtbare höhere Macht hat uns des Lohns der Arbeit beraubt? Warum hat uns Fortuna den Rücken gekehrt? Bei welchem Fußballgott dürfen wir uns beschweren, dass der Video-Referee eingegriffen und das Arnie-Tor aberkannt hat, was unseren bald nicht mehr China-Export dazu versteigen hat lassen, dass das alles mit Fußball nichts mehr zu tun hat. Hätte uns der VAR aber gelächelt, hätte das aber dann doch wieder mit Fußball zu tun gehabt? Toll gespielt, super gekämpft, Chancen gehabt, aber auch selbst vergeben, das sei angemerkt. Punktum.

siel

Frustrierter Ronaldo muss Belgiern weichen, dezimierte Holländer blasen Trübsal gegen die Tschechen.

Und was sollen da Portugal und Ronaldo sagen, die gegen die nur noch verteidigenden Belgier an der Stange und auch an Courtois gescheitert sind, der als Tormann halt  beim Gegner legitimer Weise entscheidend eingegriffen hat? Und was hätte diese politisch verteufelten, aber sportlich über sich hinausgewachsenen  Ungarn meckern können, die sich durch einen mehrfach abgefälschten Ball zugunsten der Deutschen verabschieden mussten? Und was  die Holländer jammern, die erst eingebrochen waren, nachdem der VAR dem Schiedsrichter signalisiert hatte, Rot statt Gelb für Starverteidiger De Ligt zu zücken? Die Tschechen haben diese rosarote Gunst der Stunde genützt, um einen Sensationssieg gegen unsere Bezwinger aus den Niederlanden zu feiern. Das ist Fakt und keine Verdrehung der Tatsachen, die wir als beleidigte Stiefkinder des Glücks gern bemühen. Was wiegt, das hat´s. Oder, wie Niki Lauda selig gesagt hätte: Es ist, wie´s ist. Und leider halt nicht immer so, wie wir es gerne gehabt hätten…

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