Fussball

Vom FC Bayern München, der sich mit vielen Entscheidungen im falschen Kreis dreht

Es war auch aus Sicht der Fans, die der Pleite den Rücken lange vor dem Schusspfiff den Rücken kehrten, ein mehr als faules Osterei, das der FC Bayern sich selbst ins Nest legte. Hatte der so gut wie von den im Finish wieder siegreichen Leverkusenern entthronte Serienmeister im Herbst in Dortmund noch mit 4:0 triumphiert, so zogen ihn nun die Borussen in München beim 2:0 derart an den Ohren, dass ihm Hören und Sehen verging. Just der zumindest medial immer wieder vom Aussortieren bedrohte echte Deutsche und Ersatz-Kapitän Joshua Kimmich kritisierte mit Entsetzen, wie sich seine Mannschaftskollegen dem Schicksal ergaben statt mit allen Mitteln dagegen anzukämpfen.

Kurzum, er nahm ins Visier und aufs Korn, dass er rund um sich so etwas wie Gleichgültigkeit feststellen musste, die eines Bayern-Spielers nicht würdig wäre. Auch auf die Gefahr, dass ich mich da in meiner kritischen Einschätzung wiederhole, so bleibe ich bei meinen Thesen, dass der ruhm- und nicht nur an Erfolgen reiche FC Bayern München mit seinen inzwischen in die Jahre gekommenen Zampanos die von Ups and Downs begleitete Abwärtsspirale auch selbst mitverschuldet und zu verantworten hat mit sportlich nicht immer glücklichen (Grundsatz) Entscheidungen. Solchen, mit denen er frühere Prinzipien über Bord geworfen und sich eher vergeblich dem internationalen Trend angeschlossen hat, mit einem Sammelsurium an sündteuren, mitunter aber allzu egomanischen und nicht zusammenpassenden Stars nationale wie internationale Erfolge und Titel abzuräumen.

Wer die Unsummen addiert, die der FC Bayern in seinen Kader gesteckt hat, in dem nur Torjäger Kane sein Geld wert ist, und vergleicht diese mit jenen von Dortmund und Leverkusen, dann müssten die Münchner eigentlich so weit vor der Konkurrenz sein wie sie jetzt schon hoffnungslos dahinter liegen. Geld schießt, siehe Kane, zwar Tore, ist aber ebenso wenig ein Garant für Titel wie ein Trainer a la Tuchel, der vordem große Siege und Titel geholt hat, in der Säbener Straße aber offenbar der falsche Mann am richtigen Platz ist oder umgekehrt. Und wer dann auf die Idee gekommen ist, die Zusammenarbeit mit diesem ungeliebten und nur partiell erfolgreichen Trainer erst mit Saisonende zu beenden, mit ihm aber bis dahin weiter zu wursteln, der hat dem Traditionsverein ein faules Ei gelegt.

Und wer womöglich noch auf die Schnaps-Idee kommt, jenen über Nacht vor gut einem Jahr gefeuerten, aber inzwischen zum deutschen Teamchef beförderten Trainer Nagelsmann zurückzuholen, dem ist so wenig zu helfen wie dem FC Bayern. Was sollen Spieler, erst recht allzu selbstbewusste Stars von einem Coach halten, der einen Tritt in den Hintern bekommen hat oder dem die Flügel gestutzt wurden, das ist mir ein Rätsel. Ringelspiele, die sich im Kreis drehen, gehören auf einen Kinderspielplatz, nicht aber zur Institution wie dem FC Bayern München. Nichtsdestotrotz wurde aus Lektionen so gut wie nicht gelernt. Im Gegensatz zu früher.

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