Allgemein

Von Amazonen, Adlerinnen und goldenen Eulen als Neujahrsvorschuss auf 2023

Ja, hätten wir nicht unsere Adlerfrau, die einem Milzriss triumphal davongeflogen ist, nicht unsere Loipenamazone, die das Alpinmekka Kitzbühel hochleben lässt, hätten wir nicht die Brettl- und Brettartisten, die oft als Nebendarsteller betrachtet wu(e)rden, dann wär´s um die selbsternannte Skination Nummer 1 eher traurig bestellt. Ja, so ehrlich muss man sein, auch wenn der Neujahrstag mehr als nur einen Funken an Hoffnung gab. Einerseits durch die Adler, die geschlossen stark in (Garmisch)-Partenkirchen aufgetreten und sehr gut drauf sind, aber trotzdem nicht gut genug, um die noch besseren Besten, notabene mehrheitlich von Österreichern trainiert, zu überflügeln. Andererseits durch die Adler-Eva, die von Höhenflug zu Höhenflug eilte.

Ja, es wär´ ein halbes Wunder, könnte der 37jährige Schanzenveteran Manuel Fettner, der spätberufene Olympiaheld, noch ein Wörtchen um den Sieg in der klassischen Vierschanzen-Tournee mitreden. Was ihm und dem am Neujahrstag vom Winde verwehten kleinen Kraft-Meier wohl verwehrt bleiben dürfte, hat die nicht nur sportlich überragende, sondern auch sympathische, herzlich-erfrischende Eva Pinkelnig mit drei Siegen, einem zweiten Platz und dem überlegenen Gesamtsieg in der ersten Silvester-Vierschanzentournee der Adler-Frauen schon vollbracht. Souverän. Überzeugend. Sprungkräftig. Nervenstark.

Da hätte kommen können, was wolle, die alemannische Schanzen-Eva war weder aus der Ruhe noch aus dem Konzept oder Form zu bringen, was auch immer der leider immer noch in Amt ohne Würde befindliche Slowene Miran Tepes als FIS-Assistenz-Renndirektor (einer Japanerin) im heimatlichen Ljubno nicht anders als vor zwei Jahren bei der Oberstdorf-WM versuchte. Dass es in Zeiten wie diesen, die man längst bewältigt geglaubt hatte, immer noch altgediente FIS-Funktionäre gibt, die wie in der Ära des kalten Krieges ticken, wäre ein Fall für den Weltverband.

Und welch Assoziationen immer es bei unseren auch durch Sprache differenten Nachbarländer weckt, das entzieht sich meiner Kenntnis, zumindest in den östlichen, wenn nicht auch westlichen wie südlichen Regionen Österreichs war die Eule alles andere als eine charmante Kennzeichnung für mehr oder weniger junge weibliche Wesen. Als ich erstmals von der goldenen Eule als Siegespreis hörte, hab ich gedacht, dass es ein schlechter Witz wäre, die Beste der Besten mit diesem Titel, nein: Vogel, zu schmücken. Ab er wie gesagt, man lernt eben nicht nur, aber vor allem im Sport nie aus, speziell dann, wenn es gilt, Neues in die Welt zu setzen, ohne sich manch Negativem dahinter bewusst zu sein.

Das Rad dreht sich und dreht sich und wie ich und viele andere Sportfans hoffen solange, bis endlich der erhoffte Umkehreffekt auf breiter Front und nicht nur bei Ausnahmekönnern eintritt, die schon in den frühen, mittleren und späten Dreißigerjahren sind. Auch das gehört zu den sportlichen Wunschvorstellungen für unseren Spitzensport, der auch dazu ist, mit und dank seiner Galionsfiguren auch als Antrieb für den Breiten- und Bewegungssport zu dienen. Schließlich heißt´s ja auch, dass Tauben zufliegen, wo Tauben sind. Oder Eulen, auch wenn sie keine sind …

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen