Gold, Gold, Gold. Jetzt sind´s schon aller guten Goldenen derer drei in Cortina d´Ampezzo. Und wer sagt, dass der neue Kombinations-Weltmeister Marco „Blacky“ Schwarz nicht auch einen Doppelpack schnürt wie unser Speedy-Vinz Kriechmayr, wenn nicht sogar mit Parallelbewerben und Slalom einen Triple- oder gar Viererpack wie einst der unvergessene, legendäre Toni Sailer auf Tofana und Falorina bei Winter-Olympia (ohne Kombi) 1956 (und dazu WM mit Kombi!)! Und wenn´s wieder eine Goldene gibt durch einen wie Marco Schwarz, der genau diesen Kombi-Titel schon vor neun Jahren als Jugend-(Doppel-)-Olympiasieger gewonnen und damit seine WM-Zukunft vorweggenommen hat, wird man wohl kein Wort darüber verlieren, dass die Ski-Nation Nr. 1 in dieser Königsdisziplin des Universalläufers nur ein Trio statt eines Quartetts am Start hatte, nicht wahr?
Und dass von diesen drei „Kombinierern“ zwei so gut wie keinen Slalom mehr fahren und es auch nicht mehr können, was ist das, Skiherrgott noch einmal, für eine Basis? Drum hab´ ich es besonders witzig empfunden, dass im ORF-Staats-Fernsehen immer wieder betont wurde, welch neue unglaublich starke, kompakte (Herren-) Mannschaft wir wieder haben, fast so wie zu Sailers Wunderteam-Zeiten. Na gut, der zweitbeste Abfahrts-Österreicher war auf Platz 13 gelandet. Aber bitt ´schön, wir wird denn an Tagen des Triumphs über solche Kinkerlitzchen zu schreiben wagen…
Eines muss gesagt sein. Gold ist durch nichts abzuwerten oder gar aufzuwiegen. Und wenn uns, den von den Deutschen aktuell so geprügelten Ski-Österreichern wenigstens auf höchster WM-Ebene die Glücksgöttin Fortuna in Hundertstel-Krimis gleich dreimal zulächelt, dann kann das doch kein Zufall mehr sein. Ganz so, wie es uns der pensionierte Abfahrer und Millionenshow-Master Assinger vermittelte, dass nämlich unser Vinz alle in der Abfahrt quasi betoniert hätte, ist´s ja auch wieder nicht gewesen, schließlich lag der Überraschungszweite Sander nur ein Hundertstel zurück und der andere Überraschungszweite, der Deutsch-Tiroler Baumann, im Super G nur 0,07 Sekunden und der entthronte Kombi-Weltmeister Alexis Pinterault, von A. A. kurzerhand zum Pinto ernannt, ganze vier Hundertstel hinter unserem Blacky, der am bleckerten Eis des Slalomhanges um einen Wimpernschlag vorn lag. Alles in allem also waren es 12 Hundertstel, ein Nichts, die uns in drei Rennen in den siebenten Skihimmel versetzten.
Wer weiß, vielleicht war das alles zumindest bei den Herren der Schöpfung generalstabsmäßig mit Hilfe der Skitechniker, Serviceleute, Trainer und Läufer am Reißbrett so skizziert und dann be- und ausgerechnet worden unter der Regie eines altbekannten Alpinchefs, aber neuen Sportdirektors im heimischen Verband, der sich in diesem Bereich bestens auskennt. Ja, gelernter, g´studierter Mathematiker müsste man sein wie Toni Giger, der Mann, der mit dem Zepter offenbar auch eine Goldwaage in der Hand hat. Nur noch zu hoffen, dass es Vinzi und Blacky es mit Fortuna auch Toni danken. Und wir alle mit einem Goldrausch im wahrsten Sonn dieses Wortes noch rechnen dürfen.