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Von Kiesenhofer bis Höll: Golden Girls auf der Straße und über Stock und Stein

Ja, ja, unsere Rad-Amazonen! Ja, ja, wer hätte je gedacht, dass wir da fast serienweise Golden Girls produzieren! Kaum hat eine vordem nur Insidern bekannte Anna Kiesenhofer, Uni-Dame von Welt aus Niederkreuzstätten, das historische Olympiagold am Mt. Fuji geholt, noch sensationeller als einst der Triathlon-Triumph der Austro-Australierin Kate Allen, da geht der Goldregen weiter. Eine gewisse Valentina „Vali“  Höll aus Saalbach hat als erste Österreicherin, der das je gelungen ist, den Weltcup im Mountainbike-Downhill gewonnen, also so Geschichte geschrieben wie ein gewisser Gerhard Zadrobilek, bis heute der einzige Radrennfahrer, der sowohl auf der Straße (1987/San Sebastian) als auch im Mountainbike (Downhill, 1991) in einem Weltcuprennen triumphiert hat. Jetzt hat er das Rad gegen eine Doppelfunktion getauscht: Seminar-Redner und Rinderzüchter im Wienerwald.

Ja, so weit und lang spannt sich der Erfolgsbogen, was den Mountainbike-Sport betrifft, in dem Rotweißrot immer wieder Ausnahmetalente produziert hat, vor allem bei den Damen und bei den Mädchen, man denke nur an die Tirolerin aus Kirchberg bei Kitzbühel, Elisabeth Osl, die immer wieder Topresultate im Weltcup lieferte, aber bei Olympia (11./15.) und WM´s nicht ganz hielt, was man sich versprochen hatte. Zurück blieb vorerst der Osl-Trail am Gaisberg in Kirchberg, wo es jetzt noch Europacup-Skirennen gibt und früher der Weltcup (Sieger u. a. Girardelli) ein Gastspiel gab.

Valentina, die Vali, die mit drei Jahren ihr erstes Kinderrennen bestritt und deshalb nicht gewann, weil sie immer wieder für Fotos posiert, hat jetzt nach zwei Junioren-WM-Titeln und zwei Junioren-Weltcup-Gesamtsiegen auch bei den Großen groß aufgetrumpft – nervenstark, kraftvoll, selbstbewusst und erfolgsorientiert. Und das alles mit erst 19 ¾ Jahren, also noch blutjung und mehr oder weniger am Anfang der Karriere. Trotz ihres Himmelsturms bei Bergab-Höllenritten sei auch beim End-Teenager Höll bei allem Jubel wie aller Euphorie dazu geraten, die Kirche im Dorf zu lassen.

Schließlich hat das Tiroler Wunderkind Laura Stigger, die bei den Junioren den wie einst „Zadi“ den „Doppelpack“ geschafft hatte, die großen Vorschusslorbeeren aus welchen Gründen immer nicht ganz einlösen können. Bei Olympia lag sie wie ein Häufchen Elend erschöpft im Trail, zuletzt gab´s im Schatten der Höll-Triumphe einen 9. Platz für die ein Jahr ältere RedBull-Kollegin. Es ist zwar super, dass wir ein Golden Girl nach dem anderen aus dem Ärmel beuteln, es sei aber daran erinnert, dass es noch viel schwieriger ist, an der Spitze zu bleiben als hinaufzukommen. Auch in diesem Sinn also: Herzliche Gratulation und beste Wünsche für die Zukunft!

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