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So gut wie verlorene Tennisgeneration und junge, aber auch erneuerte Golfhoffnungen

Während Österreichs Tennisspieler entweder außer Gefecht oder nicht in Form sind, holen die rotweißroten Golfprofis nicht immer, aber immer wieder zu großen Schlägen aus oder schlagen sogar mit historischen Taten zu. Kaum hatten sie dank schottischer (Manson-)Hilfe mit Markus Brier zur Jahrtausendwende mit Verspätung den Anschluss an die Europa- und Weltklasse geschafft, wandelte Bernd Wiesberger als Bester der nächsten Generation nicht nur auf den Spuren des Trendsetters, er hat ihn nun mit der historischen Direkt-Qualifikation für den Ryder-Cup noch weit übertroffen. Aber anders als im Tennis, wo sich hinter dem lädierten Dominic Thiem eine so gut wie verlorene Tennis-Generation wohl auch von wegen des geringsten Widerstands und dennoch guten Auskommens so gut wie vergeblich um die Top 100 bis Top 60 bemüht, kündigen sich im Golf neue oder aber, wie das Beispiel Lukas Nemecz beweist, erneuerte Hoffnungen an. Und immer noch junge Mittzwanziger wie der für die US-Tour qualifizierte Schwab und der Austro-Amerikaner Straka (Olympia-10.) mischen zudem immer wieder ganz vorn und weit mehr mit als die allzu früph hochgelobte Tennis-Partie von Novak über Ofner, Rodionow bis zu Erler und Co. 

Niklas Regner mit allem,  was in seinem Bag steckt, UCLA-US-Legionärin Emma Spitz und Comeback-Kid LJukas Nemecz (v. l. nach r.).

Zurück zu Lukas Nemecz. Der mehrmals abgeschriebene Lehrersohn aus Graz scheint im Herbst seiner Karriere einen zweiten Frühling zu erleben, wie zuletzt ein zweiter Platz auf der Challenge Tour ebenso unterstreicht wie die aktuelle, noch dazu klare Halbzeit-Führung im Provence-Open. Und in seinem Schatten, die auch als Obhut und Motivationsschub dienen kann, beginnt sich mit dem 22jährigen Niklas Regner aus der Steiermark ein Starlet langsam, aber sicher schon in seinem ersten Profijahr so gut zu entwickeln, dass er – wie beim Provence-Open als Halbzeit-Siebenter – mit den Besten der z weiten Europa-Ebene mithalten und sich auch die „kleine Tourkarte“ sichern kann. Ob das damit zu tun hat, dass man als Golfer immer gegen sich und den Platz spielt, also im Normalfall des Zählspiels keinen Gegner hat, kann ich nicht beurteilen.

Tatsache aber ist, dass Golfer sozusagen allein mit sich selbst beschäftigt sind, also ihres eigenen Glückes Schmied, ohne sich irgendwelche andere Imponderabilien als Ausrede benützen zu können. Und da hinter der routinierten, seit Jahren etablierten Christine Wolf mit der US-Legionärin Emma Spitz (3. Beim Amateur-US-Masters 2021) schon ein Toptalent in den Startlöchern scharrt, sollte sich – Profi-Autonomie hin oder her – der Tennisverband daran ein Beispiel nehmen. Und auch prüfen, ob es unter den aktuellen Voraussetzungen einen Return of Investment gibt in Form von neuen Namen, die an alte Erfolge anknüpfen. Und wenn ich höre, wie sich da sowohl Spieler der verlorenen wie der künftigen Generation bei dem von Leitgeb-Sohn Florian hervorragend organisierten Tulln-Challenger (samt Mannschaftsmeisterschaftsfinale) verhalten haben (sollen), muss man daran zweifeln. Die richtige Einstellung kann man nicht kaufen!

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