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Von Trainer-Ikonen und Nagelsmännlein, das DFB-Teamchefposten als Spielball benützt

Im Vergleich zur Dramatik im Parallelspiel, das erst mit dem verwandelten Rüdiger-Elfer kurz vor Mitternacht entschieden wurde, war das mehrheitliche „Schachspiel“ beim 1:0 des FC Bayern München gegen Arsenal eher eine matte Sache. Verständlich, dass der noch im Amt, aber ohne Würde befindliche, so gut wie abgehalfterte Trainer Thomas Tuchel über den ersten Aufstieg der Bayern ins Halbfinale seit dem Sieg im Pandemiejahr 2020 unter Hansi Flick jubelte, was bei ihm halt Jubel genannt werden kann.

Noch ist der eher ungeliebte, alles andere denn Sympathieträger genannte Tuchel nicht weg, schon werden aber alle möglichen Namen kolportiert, die als neue Cheftrainer in Frage kommen – und ganz so, als wär´s kein beschämendes Eingeständnis einer Kurzschlusshandlung von vorgestern, wird immer wieder Vorgänger Julian Nagelsmann als Nachfolger genannt, entweder lanciert von medialen Freunden oder aber seinem Manager Struth, der uns alle auch wissen hat lassen, dass nicht nur der FC Bayern München im Nagelsmann-Spiel wäre…

Um beim Konjunktiv zu bleiben, wäre das ja alles durchaus legitim, wäre das im Vergleich zu einem Ancelotti, Guardiola oder Klopp immer noch nur ein „Nagelsmännchen“ frei am Markt, nicht aber Trainer jenes einst stolzen DFB-Teams, das sich noch dazu im Countdown zu einer Heim-Europameisterschaft befindet! Ist der ziemlich neuen deutschen Verbandsführung eigentlich bewusst, dass der einst so heiß begehrte Posten eines deutschen Teamchefs, für viele sogar die Endstation aller Trainer-Sehnsüchte, von einem medial gepuschten Trainer als Spielball persönlicher Interessen missbraucht wird?

Reden wir nicht von legendären Figuren wie Sepp Herberger, sogar Helmuth Schön oder einem Kaiser Franz, Gott hab ihn selig, allesamt Weltmeister, die sich aber alle im Grab umdrehen würden, wären sie Zeugen eines Spielchens, das es rund um eine deutsche Nationalmannschaft vordem nie und nimmer gegeben hätte. Nichts gegen talentierte Jungspunde, beileibe nein, aber dass ein Nagelsmännchen schon jetzt auf den Tisch klopft, um allen Ernstes zu behaupten, dass er – ja er und nicht etwa der DFB – entscheiden werde, was im Sommer mit ihm oder für ihn geschieht, das ist für mich ein  absolutes Novum. Dazu noch mit dem unausgesprochenen Unterton: Was juckt mich schon ein deutsches Team, wenn mich der gebeutelte FC Bayern mit einem Sack voller Millionen wieder nah München lockt?

Aber wen soll´s eigentlich wundern, dass in Zeiten wie diesen, in denen die Fußball-Nationalelf hochoffiziell nicht mehr „DIE MANNSCHAFT“ genannt werden darf, es halt immer wieder so kommt, wie es kam? Auch das Schindluder, das heutzutage im Sport im Allgemeinen und im Fu0ball im Besonderen immer öfter mit politischer Korrektheit getrieben wird, geht Hand in Hand mit der Abwärtsspirale, in der sich die wichtigste aller deutschen Auswahlen seit zehn Jahren und dem letzten WM-Titel 2014 in Brasilien dreht statt dass wirklich/endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden.  

 

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