Fussball

Wacker Innsbruck oder: Wie man es schafft, einen Klub zu zerstören

FAC statt FAK, also Austria, wird kommende Saison nicht gespielt, das steht jedenfalls fest. Ob FAC doch noch aufsteigt oder auch nicht, das ist (noch) sekundär, Hauptsache hingegen, dass die Wiener Austria im zweiten Anlauf doch die Lizenz bekommen hat, also weiter ganz oben mitspielen darf. Nicht nur ein Stoßseufzer der Erleichterung für Violett, auch für alle, die dem Wiener und dem heimischen Fußball nur Gutes wünschen.

Ganz anders allerdings schaut´s in Innsbruck aus, wo dem leidgeprüften, konkursreifen, von Miesmachern und Mis(t)managern zerrüttetem Exmeister und Zweitligisten FC Wacker auch in zweiter Instanz die Lizenz verweigert wurde und im negativen Folge-Effekt womöglich gar ein schmachvolles Ende eines der ruhm- und vordem erfolgreichsten Klubs Österreichs droht. Ja, so kann´s kommen, wenn sich großmannsüchtige Quereinsteiger mit dubiosen Querverbinden als selbsternannte Fußballexperten sich von naiv-gutgläubigen bis desperaten Fans an die Spitze eines Traditionsvereins wählen lassen, der ihnen dann mit allen Verbindlichkeiten und Unzukömmlichkeiten nicht ans Herz, sondern über den Kopf gewachsen ist.

Ja, so geht´s, wenn eher zweifelhafte „Größen“ mit vermeintlich hochweißen, aber letztlich dubiosen, doch nicht zahlungswilligen Geldgebern aus Germanien dann unter heiligen (Offenbarung)-Eiden ihre Unschuld beschwören und darauf verweisen, dass die zugesagten Gelder ja nur aus irgendwelchen bürokratischen Gründen blockiert würden. Ja, einmal im Teufelskreis, beginnt er sich mit den handelnden Personen immer mehr zu drehen in einer Abwärtsspirale, von der niemand weiß, wie und wo sie enden würde. Reden wir nicht von vordem unbekannten Präsidenten wie einen Mann namens Radi, der an die Kurzform des legendären Löwen-Tormann Radenkovic erinnert, eben Radi, den man aiuch mit Gaudi verbunden hat! Aber von Gaudi ist jetzt keine Rede.

Ja, ja, bei diesen Namen, die da immer öfter und immer abwechselnder als Spitzen, aber nicht Stützen der FC-Wacker-Gesellschaft zirkulierten, muss einem fürwahr angst und bang werden, was die Zukunft des einzigen Spitzenklubs der Landeshauptstadt mit der wunderschönen, sicherheitshalber sowieso schon zurück gebauten Euro-Arena 2008 bringt. Zweite Profi-Bundesliga? Kaum! Halbprofessionelle Regionalliga? Kaum! Landesliga? Bezirksliga … ? 

Es scheint, als wäre hier so etwas wie Schneebrett losgetreten worden im unheiligen Fußballland Tirol, wobei auch die – wenn sie mich fragen – ungesunde Rivalität auf engstem Raum zwischen dem Hauptstadtklub FC Wacker und dem im unteren Play-off oben mitspielenden Werksverein WSG Swarovski Wattens Tirol keine besonders vernünftige, eher kontraproduktive Rolle spielt, da man sich ja auch gegenseitig Sponsoren wegnimmt. Nicht auszudenken, wenn sich auch noch die vordem so schmuck glänzende und glitzernde Kristallwelt aus Angst vor Scherben eines angeschlagenen Business aus dem teurem Fußballgeschäft zurückzieht? Malen wir den Teufel nicht an die Wand, obschon er dem von einem seltsamen Führungspersonal abgewirtschafteten Altmeister schon ins Auge blickt.

Und mit großem Interesse, aber auch leichtem Entsetzen stelle ich auch fest, dass sich die Politik, die sich ja sonst immer wieder in den Sport (ein)mischt, vor allem dann, wenn´s ums Feiern geht, nicht mit der Wimper zuckt, wenn´s bei einem ehemaligen Aushängeschild den Bach, nein: Inn, Sill und allen andere Achen, ins Uferlose geht. Da waschen dann all jene, die sonst gerne mit rumpeln, ihre Hände schweren Herzens und reinen Gewissens in Unschuld!

Zum Kommentieren hier klicken

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Meist gelesen

To Top

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen ein angenehmeres Surfen zu ermöglichen