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Während Ofner voll Selbstvertrauen auf Erfolgswelle reitet, übt sich Thiem in Selbstmitleid

Wenn ich höre und lese, wie und dass im Gegensatz zu unserem „Thieminho“ der Steirer Sebastian Ofner ein Tennis-Match ums andere gewinnt, einen Sprung in der Rangliste nach dem anderen macht, dann erinnere mich des legendären, unvergessenen Skiweltmeister Rudi Nierlich, der in seiner Einfalt und stillen Größe gesagt hatte: Wenn´s laft, dann laft´s! Das, werte Blog-Leser, stimmt das natürlich im Kern nur insofern, was die mentale Seite betrifft, sprich: die Selbstverständlichkeit, zur richtigen Zeit das Richtige zu machen, eine positive Automatik, die mit dem Siegen und dem Selbstvertrauen kommt. Das allein aber würde nicht reichen, dass der Steirer mit 1,91-m-Gardemaß von den letzten 25 Spielen an die 20 gewonnen, zuletzt nur gegen Stefanos Tsitsipas im Achtelfinale von Roland Garros verloren und jetzt im Wimbledon-Countdown auch das Finale im englischen Ilkley auf Rasen erreicht hat – mit einem Revanche-Sieg gegen den Ungarn Piros, dem er wenige Wochen davor einmal unterlegen war.

Wie gesagt, Ofner befindet sich auch dank seines neuen Selbstbewusstseins auf einer Erfolgswelle, aber diese Erfolgsserie wäre kaum möglich, würde der Steirer nicht auch in seinem Spiel einige Asse im Ärmel haben, die er ausspielen kann, wenn er sie ausspielen muss. Mag schon sein, dass er puncto Talent und Allroundkönnens einem Thiem nicht das Wasser reichen kann, aber dieser Sebastian Ofner hat nach vielen Verletzungspausen mit und dank harter Arbeit auch gelernt, wie man Schwächen minimiert, dabei aber Stärken behält oder gar ausbaut. Damit ist´s ihm auch, solange er bei Kräften ist und nicht – wie beim French Open im siebenten Match noch dazu gegen einen Weltklassegegner – schon am Zahnfleisch geht, diese Trümpfe aus dem Talon zu ziehen.

Wie immer auch das finale Duell von Ofner in Ilkley gegen den Australier Jason Kubler endet – der Steirer ist der Mann der Stunde, während unser aller Dominic nicht nur für die Tennisfans ein Sorgenkind, sondern auch für sich selbst zum Problemfall geworden ist. Und bei all den tollen Erfolgen, die Thiem schon auf dem Konto und bis zur Handverletzung gefeiert hat, wird er als Beelzebub den Teufel nicht austreiben können. Auch und schon gar nicht mit willfähriger Berichterstattung, die zuletzt sogar so weit gegangen ist, den Abflugtag unseres Tennis-Thieminho nach Wimbledon einzukasteln. Das ist rundum nichts als Realitätsverweigerung aus Selbstmitleid, während Freund Ofner zum Mann der Tat und Taten geworden ist…

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