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Wenn die medialen Beckmesser zum Halali auf dass Bobele Becker blasen

Es beckert wieder. Aber anders, als es sich das Bobele aus Leinen je gewünscht hätte. Bumbum geht´s jetzt andersrum. Und aus Vorteil Aufschläger, den er einst sportlich unter medialem Getöse und Applaus der Fans genützt hat, ist jetzt die Angst des Geprügelten, sprich: Angeklagten geschlüpft, der so genau nicht weiß, was auf ihn wartet. Gut und schön, der mehrfach verheiratete, mehrfache Familienvater, mehrfache Nicht-Mehr-Millionär wurde zwar in 20 von 24 Anklagepunkten vom Gericht in London freigesprochen, aber noch weiß niemand, auch und just der arme oder verarmte Boris nicht, wieviel Monate oder gar Jahre im Knast die vier Schuldsprüche im Insolvenz- und (Steuer)-Betrugsverfahren bedeuten könnten.

Man möge mich nicht falsch verstehen, aber wenn Sie mich fragen, dann wäre der wieder zum Bobele geschrumpfte Bumbum besser dran, wäre er nicht Becker, wäre er nicht der mit pikanten Love-, Sex- und Kinderg´schichten ein einst beliebtes, weil erfolgsverwöhntes wie skandalumwittertes Objekt der Begierde gewesen und im immer negativeren Sinne auch geworden und geblieben! Boris und Samenraub, Becker und Ehekrach, Becker und Millionenschulden, bei all diesen fabelhaften Bad News, die sich – Good News für die Medien – wie warme Semmeln verkaufen, schrumpfte der Eurosport-Tennis-Experte zu einer Marginalie. All jene, die jetzt mit dem Finger auf den Angeklagten und womöglich bald (wie lange auch immer) Inhaftierten zeigen, sollten sich doch nicht als Anwälte reinster Heuchelei aufpudeln, halten sich doch die meisten davon natürlich selbst Steuerberater, die ihnen so viel Abgaben wie möglich ersparen. Ja, ja, mir ist bewusst, dass Unwissenheit nicht vor Strafe schützt, und ich weiß auch, dass jeder mit seiner Unterschrift zumindest auf Papier die Verantwortung übernimmt, in der Praxis allerdings ist´s doch tatsächlich so, dass sich der Klient auf den einschlägigen Profi verlässt, oder?

Hier und mir geht´s nicht darum, den formaljuristisch ins Rechts-Abseits gerutschten Boris Becker zu exkulpieren, dazu kenne ich den komplexen Fall viel zu wenig, dazu bin ich auch juristisch gesehen zu wenig beschlagen – was mich aber irritiert und ärgert, das ist die von einschlägigen Bussi-Bussi-Tabloids mit eindeutigen Gewinnabsichten inszenierte Hexenjagd auf eine mit menschlichen Fehlern behaftete Ikone des Tennis-Sports, der von den echten bis zu den sozialen Medien das Schlechteste unterstellt und das Schlimmste gewünscht wird.

Auf einen kurzen Prozess-Nenner gebracht: Bumbum Boris, wenn Du Deine teuren, im Schweiße des roten Angesichts gewonnen Trophäen und anderes nicht herausrückst, dann geht´s Dir zuerst an den (Reise)-Pass, dann an den Pelz und übertragenden Sinn auch an den Skalp. Bei aller Sorglosigkeit, bei aller Promi-Selbstgefälligkeit unseres Bobele – diese Form der Demontage und der Schwarzmalerei hat sich der größte deutsche Tennisspieler aller Zeiten nicht verdient. Und schon gar nicht, dass er zum Opfer von Beckmessern wird!

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