Schwimmen

Wenn Wasser nicht kocht in Budapest, grüßt bei uns täglich das Murmeltier

Ich bin kurzfristig aus wichtigen Gründen wieder in Wien, ehe es nachmittags zurück zur Schwimm-WM nach Budapest geht. Dort hat der an sich stark verbesserte Kraulsprinter Heiko Gigler über 100m aber nicht halten können, was er etwas vorlaut versprochen hatte. Anders als der rekordsüchtige, aber auch ohne Medaille grandiose Felix Auböck brachten weder Gigler über 100m noch die ehemalige Kurzbahn-Vizeweltmeisterin Caroline Pilhatsch über 50m Rücken das Wasser in der Duna Arena zum Kochen, womit eine der letzten, kleinen Medaillenchancen auf den Schultern von Bernie Reitshammer (50-Brust-Finalist) und Simon Bucher (100m Delfin) lastete.

Aber genug des WM-Schwimmens im sportverrückten Nachbarland, zumindest vorerst, weil das ja beim Studium der heimischen Online-Plattformen, aber auch Printmedien nicht immer den Platz einnimmt nimmt, den es verdienen würde, ja müsste. Dafür hat mich wieder einmal aus eigentlich uninteressantem Anlass die ehemalige, als achtfacher Weltcupsieger unerreichte Skikanone Marcel Hirscher wie das tägliche Murmeltier begrüßt. Ja, einige Jahre nach seinem Rücktritt hirscht Marcel, der Rennlauf-Frührentner, Neo-Skifabrikant und Werbetrommel-Rührer in eigener (oder doch Bullen-Dosen)-Sache vor allem durch Online-Portale und sonstige Foren mit ebensolchem Eiltempo wie einst auf den Slalom- und Riesenslalompisten in fast aller Welt.

Ja, das ist wirklich außergewöhnlich, wie er es immer wieder schafft, dass er samt seinem Unternehmergeist, seinen Geschäftsinteressen und Hobbysportler-Befriedigungen im Gespräch und natürlich auch in Wort und Bild ist. Ja, da ist Hirscher sogar den Stöhn-Berichten, Blaulicht-Feiertags-Razzien und anderen Ankündigungen oder Absagen von Tennis-Freund Thiem noch einen Schritt voraus. Stell Dir vor, dieser Teufelskerl von Hirscher, bester Busenfreund des Ex-Dakar-Siegers Walkner, hat jetzt auch einen Teufelsritt beim Erzberg-Rodeo auf zwei Rädern statt Brettln hinter sich, zwar nicht ganz vorn dabei, aber dafür unfallfrei und immerhin auf Platz 97 gerade noch unter den Top 100! Sapperlot! So aller Ehren wert, dass er gleich die nächste Schlagzeile hat folgen lassen: Ich komme wieder! Ob sich die Gegner dann wärmer anziehen werden müssen..?

Sicher heißt es aber, dass uns das tägliche Murmeltier in Gestalt und dem Namen von Marcel Hirscher weiter immer wieder begegnen wird, ob mit Aussagen seines alten, jetzt für ihn werkenden Sportchefs, ob mit neuen Engagements auf welcher Ebene immer, ob mit Errungenschaften oder Verkaufserfolgen. Er hat´s anders als viele Vorgänger, die auf der kommerziellen Schiene meist gescheitert sind, die fast komplette Medienlandschaft für sich und damit auch einen schönen Vorsprung in einer (Eigen-) und Firmenwerbung, die noch dazu als Sensation getarnte Schleichwerbung nichts kostet. Jetzt stellt sich mir nur die Frage, ob das Hirscher-Team samt Bullen-Imperium dabei auch was dem Schlaumeier Lugner als Adabei-Baumeister abgeschaut hat. Oder einfach nur ausnützt,  dass diese geradezu entfesselte Jagd nach Schlagzeilen samt Lust an Sensatiönchen ihm und seinem Team ohne Zutun in die Karten und Hände spielt. Mit Sport und sportlichen Heldentaten hat das alles nichts zu tun. Und da Hirscher auf zwei Rädern bei allem Respekt nur Adabei ist, daher auf Sportseiten eigentlich auch nichts verloren. Aber weil dazu zwei Seiten gehören, grüßt uns weiter das tägliche Murmeltier … 

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