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Wie der Zufall aus roten Bullen auch Rindviecher macht

Ich habe den Hut gezogen, was die Salzburger Austria unter der Regentschaft des Rudi Quehenberger mit dem unvergessenen Otto „Maximal“ Baric als Trainer erreicht haben. Ich habe höchsten Respekt vor dem, was der Nachfolge-Klub Red Bull Salzburg über die Jahre hinweg strategisch aufgebaut, sich an Titeln, Pokalen und Erfolgen in Serie geholt, aber auch aus dem Return of Investment erwirtschaftet hat. Auch wenn das mehr als nur aller Ehren wert ist, so bin ich dennoch kein Salzburg-Fan in dem Sinne, was man landläufig darunter versteht, nämlich ein Fanatiker, der sich mit allem eindeckt, was es vom Klub gibt oder er seinem Lieblingsverein geben kann. 

Nein, das bin ich nicht, aber ich finde es in meiner Blogger-Funktion absolut wichtig,  richtig und nötig, für die Salzburger auf die Barrikaden steigen. Da ich sowieso als notorischer Verschwörungstheoretiker und wahlweise Negativist oder Nestbeschmutzer hingestellt werde, können mich derartige Vorwürfe, Seitenhiebe oder Nadelstiche nicht mehr irritieren. Nichtsdestotrotz jedoch riecht, wenn nicht merkt man nämlich angesichts der immer dominanteren Rolle der Dosen-Klubs in Deutschland wie Österreich die Absicht des schon entthronten oder herausgeforderten Establishments, die roten Bullen zum roten Tuch zu erklären.

Wie kommen Sie darauf, so werden sie fragen? Weil es höchst seltsame Entscheidungen gibt, die interessanterweise eher den Bullen-Klub aus Salzburg (aber auch Leipzig) auf den Kopf fallen – selbstredend stets aus natürlich nur aus purem Zufall oder höherer Räson, wie es den ganz unterschiedlichen Entscheidungsträgern gefällt) auf den Kopf fallen oder schon gefallen sind. Verdammt nochmal, was kann denn die UEFA dafür, dass die (Corona-Mutations-doch-nicht-verseuchten )Briten-Meister nicht in Sachsen oder sonst wo in Teutonien landen durften, sondern samt Heimklub ins Puskas-Stadion von Budapest ausweichen mussten. Vaterland, magst ruhig sein. Die sollen nicht meckern, sondern froh sein, dass sie haben spielen (und verlieren) dürfen gegen das zuletzt krisengebeutelte Klopp´sche Liverpool!

Und was ist pünktlich zum Europa-League-Match der Salzburger gegen die stolzen Spanier von Villareal passiert bzw. wurde publik? Mit Torjäger Koita und Camara wurden justament zwei der wichtigsten Leistungsträger wegen eines eher belanglosen Dopingvergehens für drei Monate gesperrt – oder andersrum im Klartext gesagt, bis zum Saisonende für Europa-League, Bundesliga-Titelkampf und Cup-Semifinale (oder Endspiel) gesperrt! Was #hat Salzburg verbrochen? Es hat die Legionäre im Herbst für Qualifikationsspiele ihrer Heimat-Nationalmannschaft abgestellt – und muss jetzt, drei Monate später, die Zeche dafür zahlen, dass die Malier ihnen irgendwas Unerlaubtes beigemischt haben! Ungenierter, unausgesprochener Unterton: Selber schuld, die Rindviecher! Was aber, bitte vielmals, denkt sich, besser gesagt: ist denn das für eine Sportgerechtigkeit, die da von Sportrichtern auch mit zeitlicher wie räumlicher Willkür fast ungeniert verkündet wird?! 

Aber wer oder wie viele regen sich schon oder noch auf, schließlich scheiden sich ja an RedBull (nicht nur Salzburg) viele Geister – und je mehr, je mehr diese Bullen im Erfolg baden dank ihres gut vernetzten Einkauf- und Verkaufssystem, aber auch der besten Voraussetzungen, die die Mateschitz-Dosen-Millionen schaffen. Ja, wenn es um rote Bullen geht, dann gehen Missgunst, Eifer und Vernadern mit den Neidgenossen durch. Und wenn es so seltsame kurzfristige Landeverbote und längerfristigen Dopingsperren gibt, so ist das natürlich nur höhere Gewalt oder rechtliche Unausweichlichkeit, die sich zufällig treffen. Er, wie Johann Gottfried von Herder sagte, der belesene Philosoph in der Aufklärung: Die zwei größten Tyrannen der Erde sind der Zufall und die Zeit (oder der Zeitpunkt). Dem ist nur noch die frage hinzuzufügen, ob das auch für den professionellen Fußball gilt…

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