Fussball

Wie ÖFB-Frauen trotz verpasster Erfolge in Rekord und Euphorie baden

Ich weiß natürlich, dass ich mir einen Schiefer einziehe, wenn ich mich des heiklen, aber doch etwas überproportionalen Themas Frauenfußball. Natürlich stimmt es, dass die mitunter maskulin wirkenden Frauen mit wehenden Mähnen oder langen Zöpfen heutzutage um Eckhäuser besser spielen als noch vor 20, 30 Jahren, darüber muss man nicht diskutieren, wobei doch anzumerken ist, dass es von Null auf 50 bis 60 viel schneller geht als von 70 auf 80 und dann auf 90 bis …

Und eben dieses, werte Blog-Leser, gilt auch für das wahre und nicht nur medial angeheizte oder gar politisch geförderte Interesse am heimischen Frauenfußball, über den aus welchen Motiven immer mittlerweile so berichtet wird, als wären wir auf einem unaufhaltsamen Weg zu sportlichen Titeln wie Zuschauer-Rekorden. Auch in dieser Hinsicht und in diesem ganz speziellen Segment wird manch Wahrheit verdreht oder gar auf den Kopf gestellt mit dem Hintergedanken, dass nichts älter ist als mit der Zeitung auch das Ergebnis von gestern.

Dabei möchte ich in aller Bescheidenheit daran erinnern, dass das Vorjahres-Aus der ÖFB-Frauen im Euro-Viertelfinale unter einer Teamchefin als historischer Erfolg markiert wurde, obschon einige Jahre davor die rotweißroten Kicker: Innen unter einem Teamchef erst im Elferschießen ein EM-Endspiel verpasst hatten.

Und wenn jetzt der neue Länderspiel-Zuschauerrekord für Frauen mit exakt 10.051 Besucher: Innen bejubelt, dann erlaube ich mir hypothetisch zu behaupten, dass die Medien ein vernichtendes Urteil fällen würden, sollte ein ÖFB-Männerteam gegen einen so renommierten Gegner wie Frankreich (auch bei den Frauen!) nur diese überschaubare Zahl an Zuschauern anziehen.

Und letztlich gilt das auch für die sportliche (Kehr)-Seite von Medaillen, weil sich unser Frauen-Nationalteam trotz vieler Legionäre bei Topklubs halt NICHT für die WM qualifiziert hat – und weil die aktuelle Auswahl im aktuellen Nations-Cup halt nur durch einen Tausend-Gulden-Schuss gegen überlegene Norwegerinnen einer Niederlage entging, die es diesmal – Rekord hin, 10.000 her – In der Generali-Arena gegen die Französinnen bezog.

Unterm Strich zählt das Ergebnis und nicht, was hätte sein können, hätte just Arsenal-Torfrau Zinsberger nicht gepatzt. Da uns ja in Zeiten des Genderns und des damit verbundenen Gleichheitsprinzips via Staatsfernsehen auch die Frauen-Bundesliga live verordnet wird, so können wir, falls man aufdreht, auch live verfolgen, dass mitunter nur ein Häuflein aufrechter Fans auf eher leeren Tribünen oder ebenso zuschauerfreien Trainingsplätzen zu entdecken ist.

So gesehen sind die heimischen Fußballfrauen dem auch medial oktroyierten Interesse ziemlich weit voraus. Davon jedenfalls hab´ ich mich des Öfteren, wenn nicht immer überzeugen können. Auch auf die Gefahr, dass ich mir mit dieser Meinung einen weiteren Schiefer eiNziehe…

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