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Wie Thiem die leere Wundertüte entwaffnete, das gibt mit Ofners Sieg frischen Mut

Gut und weniger schön, dass Aufsteigerin Julia Grabher für die US-Open hatte im letzten Moment absagen müssen. Das aber wurde bei weitem aufgewogen durch den fabelhaften Einstieg, der dem US-Open-Sieger 2020, und der neuen heimischen Nr. 1 im Herren-Tennis, Sebastian Ofner, in Flushing Meadow, New York, gelang. Bei Ofner mit dem Viersatzsieg über Nuno Borges eine wichtige, perfekte Generalprobe für das Daviscup-Duell mit Portugal, für Thiem hingegen beim Dreisatzsieg über den unberechenbaren, aber gottlob fehleranfälligen kasachischen Halle-Sieger Sascha Bublik (für US-Fan´s in Showkämpfen „bublik enemy“) er ersehnte Schub an Selbstvertrauen. Mut

Bublik, die gefürchtete Wundertüte, war diesmal inhaltsleer, so lange und so gut angespielt von einem Thiem, der nicht nur so fit wie lange nicht mehr wirkte, der nicht mehr ganz so weit hinten stand, um Returns zu schlagen, und der sich so gut bewegte, dass er auch richtig zum Ball stand, also alles grundsolide wie ehedem, aufgemotzt durch den einen oder anderen Stoppball, der Bublik (mit Venenstrumpf unterwegs) überforderte.
Dieses letztlich einseitige Match gegen einen vordem gefürchteten, auf 25 gesetzten Spieler hatte jedenfalls weit mehr Aussagekraft als die Kitzbühel-Siege bis zum finalen Debakel gegen die kleine, immer bessere Größe Sebastian Baez aus Südamerika. Und wenn´s nach der Papierform geht, die aber nicht immer der beste Maßstab ist, dann müsste auch der junge US-Amerikaner Shelton eine Hürde sein, die Thiem durchaus nehmen kann.

Immer vorausgesetzt, er spielt dieses solide Tennis ohne große Schmankerln auch in der zweiten Runde, eben ein Tennis, das auf Effizienz und auf Percentage aufgebaut ist. Denn im besten Tennis gewinnen nicht dien schönsten Schläge, sondern es siegt in der Regel immer der Spieler, der die wenigsten Fehler macht. Drum bleiben die sogenannten Wundertüten auch nur ebensolche, die nur hin und wieder ein Füllhorn ausschütten. Schon eine einfache Milchmädchenrechnung sagt ja, dass dj mit 10mal 90 besser dran bist als mit 9mal 80 und einmal 100. Würd´ uns alle sicher freuen, könnten Thiem und Ofner diese einfache Mathematik weiter umsetzen…

PS. Jedenfalls würde ich es Thiem eher ans Herz legen als die offenbar vom Bruderherz verfasste Aussendung, dass er Billie Jean King für die Preisgeld-Equality im Facebook mit Danksagungen abfeiert. Als Mann, der Best of 5 und nicht Best of 3 bei oft großer Hitze/Schwüle spielen muss. EWin e wieder andere Form von Wundertüte.

Gestern um 1:43 PMÖffentlich
Celebrating equality on the court! 🎾🤍
Thank you for paving the way @billiejeanking 🙏@adidastennis @adidasoriginals @adidas
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