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Wings for Live: Mit Lukas Müller in der Pole-Position von menschlicher wie medizinischer Hoffnung

Obschon ich erst vor zwei Tagen das rumänische Schwimmwunderkind David Popov für seine soziale Ader gewürdigt habe, muss ich mich heute noch einmal einer fabelhaften Charity-Aktion widmen. Heuer und diesmal leider in Memoriam des visionären Dosenmilliardärs Didi Mateschitz, dem einst das bittere Los der befreundeten Kinigadner-Motocross-Familie so zu Herzen gegangen war, dass er den weltweiten Wings-for-Life-Run zugunsten der Querschnittslähmungsforschung aus der Taufe hob. Was wie so vieles mit RedBull-Galionsfiguren im relativ kleinen Rahmen begonnen hatte, hat sich inzwischen zu einer tollen Massenbewegung entwickelt, in der neben alten und neuen Stars und Starlets aus vielen (nicht nur) Sportbereichen auch Betroffene, also vom Schicksal geprügelte Menschen nicht nur (a)dabei, sondern mittendrin zu sehen sind. 

Die Kinigadners allein auf weiter Zillertaler Flur. Und noch mehr Menschenmassen als beim Wien-Marathon rund um Ring in Wien.

Darunter auch das Stiefkind des Schanzenglücks, der am Kulm als Vorspringer so schwer gestürzte Lukas Müller, der jahrelang an den Rollstuhl gefesselt war, ehe er – auch dank des wissenschaftlichen, auch von Wings for Life gesponserten Fortschritts – sich im wahrsten Sinn des Wortes wieder auf eigenen Beinen, wenn auch mit Hilfe von Krücken und seines eisernen Willens, fortbewegt. Nicht nur ein paar Meter, Müller hat es am Ring und am Donaukanal in Wien, vom Fernsehen begleitet, sage und schreibe 2,35km weit geschafft!

Eine Meisterleistung, die seinen persönlichen Schanzenflugrekord von 214m um unendlich viele Meilen übertrifft, weil´s ein Kampf- und Willensakt von unmessbarer Größe war und noch immer ist. Ja, mehr als das, weil sich – auch wenn man Schicksalsschläge samt Folgen ja nicht miteinander vergleichen kann und darf – dieser Lukas Müller aus einem einst jungen, talentierten Hupfer zur Symbolfigur der Hoffnung für Hunderttausende, wenn nicht Millionen geworden ist, die wie er davon träumen dürfen, Schritt für Schritt das Gestern wieder in ein Morgen zu verwandeln.

So wie Lukas, so könnten auch immer mehr andere Paraplegiker vom medizinischen Fortschritt profitieren, in den die Wings-for-Life-Bewegung dank des immer größeren Zulaufs und der immer mehr gelaufenen Kilometer auch immer mehr Millionen investieren kann. Die 2,6 Millionen, die heute rund um die Welt auf denen Beinen waren mit dem Nah- und Fernzielen, möglichst viel Geld für jene zu lukrieren, die nicht mehr laufen können, sind ein echter Hoffnungsschimmer, dass es in so stürmischen Krisen- und Kriegszeiten auch noch einen Schuss Menschlichkeit gibt.

Viele andere könnten/sollten/müssten sich daran ein Beispiel nehmen. Mit diesem Kreislauf hat sich Didi Mateschitz jedenfalls ein noch viel größeres Denkmal gesetzt als mit allen Formeln, die sich im Kreis drehen. Eine ganz andere „Formel 1“ für Normalverbraucher, die auch medizinisch für Nachhaltigkeit sorgt. Damit steht Didi, Gott hab´ ihn selig, auch nach seinem zu frühen Tod in der Pole-Position!

PS: Der sonst an Inklusion und Randgruppen interessierte Sportminister zeigte Wings-for-Life die kalte Schulter, weil er andere Prioritäten setzte. Dabei sind Mauthausen (78. KZ-Befreiungs-Tag ) und Wien-Ring-Burgtheater ja maximal 90 Minuten voneinander entfernt, oder? RedBull und Servus-TV allerdings sind von Kogler ganz weit entfernt..  

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